Bisherige Systeme – so wie sie etwa in Frankfurt verwendet werden – erfassen Gesichter in 2D. Experimente haben aber gezeigt, dass diese Technik relativ einfach ausgetrickst werden kann. Daher arbeiten Forscher schon längere Zeit an der Möglichkeit, Gesichter dreidimensional zu scannen. Dies ermöglicht eine weitaus höhere und genauere Erkennungsrate beim Abgleich mit einer Datenbank. Bei der 3D-Erkennung wird ein Streifenmuster auf den Kopf projiziert und der Form des Gesichts entsprechend verzerrt. Das deformierte Muster wird von der Kamera aufgezeichnet, der Computer berechnet Längen und Winkel und mithilfe von Algorithmen lassen sich dann die individuellen Merkmale von Gesicht und Kopf erkennen.
Doch Datenschützer schlagen bereits Alarm: „Wehret den Anfängen“, heißt es immer wieder, denn die Befürchtung den Menschen noch gläserner zu machen als er ohnehin schon ist, wächst. Für sie ist die Vorstellung von allgegenwärtigen Kameras, die jeden Menschen kontrollieren und erkennen, ein Horrorszenario. Dem wiederum halten Befürworter entgegen, dass die 3D-Systeme beispielsweise die Aufklärung von Straftaten enorm erleichtern können – so wie es in den USA immer häufiger praktiziert wird. Dennoch bleibt ein Unbehagen und die Angst vor einem Überwachungsstaat. Zurawski beschreibt im Mai-Heft von bdw deshalb nicht nur die zugegebenermaßen faszinierende Technik, die hinter den Systemen steckt. Er lässt vielmehr auch beide Seiten zu Wort kommen, sodass Sie sich nach der Lektüre des Artikels Ihre eigene Meinung bilden können.