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Dreidimensionale Zukunft

Technik|Digitales

Dreidimensionale Zukunft
Dreidimensionale Hologramm-Filme gehörten bisher in den Bereich der Science Fiction, doch dank eines neuartigen Aufnahme- und Wiedergabe-Systems könnten sie bald Realität werden: US-Forscher haben ein Display entwickelt, das bewegte dreidimensionale Bilder zeigen kann, ohne dass der Zuschauer eine 3-D-Brille oder andere Hilfsmittel benötigt. Es besteht aus einem speziellen Kunststoff-Material und kann alle zwei Sekunden ein neues Bild aufbauen. Damit wird eine Darstellung fast wie in Echtzeit möglich. Die Anwendung ist nicht nur für die Unterhaltungsindustrie interessant, auch dreidimensionale Übertragungen bei Telekonferenzen rücken damit einen Schritt näher, berichten die Forscher um Pierre-Alexandre Blanche von der University of Arizona in Tucson und der Nitto Denko Technical Corporation in Oceanside.

Mit dem neuen System könne ein dreidimensionales Bild an einem Ort aufgenommen und an einem anderen Ort überall auf der Welt nahezu in Echtzeit gezeigt werden, erklärt Nasser Peyghambarian, der Leiter der Studie. Bisher konnten zwar unbewegte dreidimensionale Bilder in guter Auflösung übertragen werden. Doch den Systemen fehlte die Fähigkeit, schnell das Gezeigte umzustellen – sie konnten frühestens nach vier Minuten ein neues Bild aufbauen.

Das Herzstück des neuen Systems bildet ein etwa 25 Zentimeter großes Display, das aus einem neuartigen Material besteht, beschreibt Blanche die Entwicklung. Da es alle zwei Sekunden aktualisiert werden kann, können zum Beispiel Personen bei einer Telekonferenz fast wie in Echtzeit abgebildet werden. Das zu übertragende Bild wird von mehreren Kameras aufgenommen, die das Objekt, also beispielsweise den Konferenzteilnehmer, jeweils aus einem leicht veränderten Blickwinkel filmen. Diese Bildinformationen werden in zwei Laserstrahlen umgesetzt, die zusammen auf dem Display ein Abbild des gefilmten Objekts erzeugen. Zwar ist der Prototyp des Display noch relativ klein und kann bisher auch nur Bilder in einer Farbe zeigen. Die Forscher sind aber sicher, dass auch ein mehrfarbiges, dreidimensionales System in deutlich größeren Maßstäben möglich ist.

Die Erfolge von Kinofilmen wie “Avatar” zeigen, wie hoch das Interesse der Öffentlichkeit an dreidimensionaler Bildübertragung ist. Doch nicht nur für die Filmindustrie könnte die Neuentwicklung von Interesse sein: Auch in der Telemedizin gibt es Verwendungsmöglichkeiten, so die Wissenschaftler. Auf diese Weise könnten Chirurgen Operationen, die in anderen Teilen der Welt stattfinden, überwachen oder sogar an ihnen teilnehmen.

Pierre-Alexandre Blanche (University of Arizona, Tucson): Nature dapd/wissenschaft.de ? Meike Simann
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