Klein sind die Verwirbelungen, die ein Staudruckrohr bei der Messung einer Jet-Geschwindigkeit von knapp 1000 Kilometern pro Stunde verursacht. Doch bei Betriebszeiten von bis zu 25 Jahren bewirkt dieser Tempomesser, auch Pivot-Rohr genannt, einen nennenswerten Mehrverbrauch an Kerosin. Um diesen Treibstoff zu sparen, haben britische Flugzeugbauer das System namens „LASSI“ entwickelt: Über einen reflektierten Laserstrahl kann es die aktuelle Fluggeschwindigkeit ohne jeden Strömungswiderstand messen.
„LASSI“ passt in eine koffergroße Box, die elegant unter der äußeren Hülle des Düsenjets eingebaut werden kann. Bei dieser Erfindung von Ingenieuren des Luftfahrtkonzerns BAE Systems und der britischen Hull University sendet ein Ultraviolett-Laser im Flug permanent nur eine Millionstel Millisekunde kurze Lichtpulse in die vorbeiströmenden Luftschichten. Nach rund 30 Zentimetern reflektieren diese den Lichtstrahl und werfen ein messbares Signal zurück auf einen photosensitiven Detektor. Über das Prinzip der Dopplerverschiebung kann direkt auf die exakte Fluggeschwindigkeit zurückgeschlossen werden.
Derzeit testen die Entwickler um Flugzeugingenieur Stuart Pearce ihre Laserkanone zur Tempomessung im Windtunnel und bei Straßenfahrzeugen. Mit einem ersten, Kerosin sparenden Prototyp in einem Flugzeug rechnen sie gegen Ende nächsten Jahres.
Jan Oliver Löfken
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