Das Fliegen könnte einfacher und sicherer werden, wenn die Piloten ihre Flugrouten frei wählen könnten und nicht von Fluglotsen geleitet würden. Das behauptet Jacco M. Hoekstra von der Technischen Universität im niederländischen Delft. Hoekstra hatte in seiner Doktorarbeit die Vorteile des so genannten „Free Flight“ untersucht.
Dabei kann der Pilot die schnellste Route zu seinem Ziel frei wählen und muss nur davon abweichen, wenn andere Flugzeuge seine Bahn kreuzen. Alle Maschinen in einem bestimmten Umkreis übermitteln ihre Position an einen Computer im Cockpit jeder Maschine. Mit diesen Informationen kann der Pilot seine Route nach bestimmten Regeln so ändern, dass immer ein Sicherheitsabstand gewahrt bleibt. Sollte dennoch ein anderes Flugzeug zu nahe kommen, warnt der Computer den Piloten.
Gedacht war dieses System zunächst für den Verkehr in wenig beflogenen Lufträumen. Doch bei Tests in Flugsimulatoren zeigte sich, dass „Free Flight“ den Luftverkehr selbst im extrem belebten Luftraum über Europa übersichtlicher machen könnte. Spezialisten für Flugsicherheit prüfen nun, wie es in die bisherige Organisation der Luftfahrt eingebaut werden kann.
Derzeit kontrollieren Fluglotsen am Boden die Flugbewegungen in bestimmten Sektoren. Dabei gibt es auf bestimmte Höhen festgelegte „Luftstraßen“ für verschiedene Flugrichtungen. Das führt dazu, das häufig Umwege geflogen werden müssen.
ddp/bdw – Ulrich Dewald