Mit Dampf und Diesel will der britische Erfinder Fred Bayley ein neues, sparsames Hybrid-Auto antreiben. Im Stadtverkehr könne diese Kombination einen Wagen um etwa 70 Prozent sparsamer fortbewegen als herkömmliche Mischantriebe mit Diesel- und Elektromotor. Mit dem Dampfdruck, der von den Abgasen aufgebaut werde, könne ein solches Auto bis zu 40 Minuten fahren, berichtet das Magazin New Scientist.
Ein Dampfdruckspeicher bekommt seine Energie von den heißen Abgasen. Energie, die normalerweise einfach aus dem Auspuff geblasen wird, beschreibt Entwickler Fred Bayley seine Idee auf einer
Autotechnik-Konferenz im britischen Brighton. Mit den bis zu 500 Grad Celsius heißen Diesel-Abgasen könne in einem 100 Liter großen Druckkessel während Überlandfahrten ein Druck von rund 100 Atmosphären aufgebaut werden. Im Stadtverkehr werde darauf ein Ventil geöffnet, der Dampf trete mit großer Wucht aus und treibe über eine Turbine direkt die Räder an. Danach würden die Abgase kondensiert und wieder in den Druckkessel zurückgepumpt, so dass sich auch die Umweltbelastung in Grenzen halte. Nach Bayleys Berechnungen könne ein solcher Hybrid-Antrieb ein Fahrzeug mit einem Liter Diesel etwa 50 Kilometer weit antreiben.
Bisher konnte Bayley seine Idee nicht in einen Prototypen umsetzen. Er wird nun vom Ingenieur Richard Stobart von der Sussex University unterstützt, um Geldgeber für seinen innovativen Dampfantrieb zu finden. Nach Meinung von Experten sei der altertümlich anmutende Dampfantrieb zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Intelligente Entwicklungen könnten diese vergessene Technologie durchaus zu einem Revival führen.
Jan Oliver Löfken