Ferienstau oder tägliche Rush-Hour: Wenn viele gleichzeitig losfahren, steht oder kriecht der Verkehr. Ein neues System soll solche Staus nun verhindern helfen, indem es jeden Autofahrer über die Verkehrslage und drohende Engpässe auf seiner persönlichen Strecke informiert und die günstigste Zeit zum Losfahren nennt. Der persönliche Streckenberater namens “w@ke up” kombiniert Verkehrsanalyse mit individueller und Internet-basierter Informationstechnik.
Die Nutzung ist denkbar einfach: Über eine Webseite erstellt man sein individuelles Profils mit Daten wie Fahrtstrecke und Abfahrtszeit. Zeichnet sich auf diesen Straßen ein Stau ab, klingelt das Telefon und meldet frühzeitig, welcher Zeitpunkt für die Abfahrt günstig wäre. Auf diese Weise können Autofahrer nicht nur einen Stau umgehen ? manch ein Verkehrsengpass bildet sich möglicherweise gar nicht erst, hoffen die Entwickler des Systems.
Zwei Komponenten bilden das neuartige Verkehrsinformationssystem: Die Stauprognosen der Universität Duisburg und die Informationslogistik-Software des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST). Am Duisburger Lehrstuhl für Physik von Transport und Verkehr hat das Team um Michael Schreckenberg ein Verfahren entwickelt, um aus historischen Verkehrsdaten und aktuellen Messungen drohende Staus zu berechnen, bevor sie entstehen. Die Software des ISST sorgt dann dafür, diese Information individuell und je nach Bedarf aufzubereiten und an die einzelnen Nutzer weiterzuleiten. Derzeit suchen die Forschungsinstitute nach einem Kooperationspartner für die Weiterentwicklung und den Einsatz von “w@ke up”.
Dörte Saße