Jedes Jahr erkranken 10000 Menschen in Deutschland an Mastdarmkrebs. Die Hälfte wird geheilt, viele müssen aber mit einem künstlichen Darmausgang leben. Prof. Peter Schlag, Chirurg an der Robert-Rössle-Klinik in Berlin, hat eine Operationsmethode entwickelt, die Patienten den „Anus praeter“ erspart.
Er formt nach der Entfernung des natürlichen Schließmuskels aus der angrenzenden Darmregion einen spiralförmigen Muskelschlauch, der mit dem natürlichen Ausgang vernäht wird. Anschließend müssen die Patienten trainieren: Beim Anspannen der Gesäßmuskeln zieht sich der Ersatzmuskel zusammen. Anfangs helfen Elektrostimulationen.
„Wir haben bislang 21 Patienten operiert, 16 von ihnen konnten sechs Monate später ihren Stuhlgang kontrollieren“, berichtet Schlag.
Nicola Siegmund-Schultze