Unsere Kultur stammt aus Anatolien. Die Geschichte des frühen Menschen wird durch aktuelle archäologische Ausgrabungen immer spannender. Hatte man bislang die ersten Anzeichen von Zivilisation in Palästina oder Mesopotamien gesucht, zeichnen sensationelle Funde in Westasien ein neues Bild: Schon der „primitive“ Sammler und Jäger hatte mehr im Sinn als das bloße Überleben. Er machte sich sehr wohl Gedanken über die Welt – die erlebte wie die unsichtbare. Er schuf für seine Götter gewaltige Kulthäuser und schmückte sie mit kunstvollen Tier- und Menschenreliefs und über drei Meter großen Stelen. Die zaubern deutsche Archäologen gerade aus dem Göbekli Tepe, einem prähistorischen Siedlungshügel in den Einöden der Südosttürkei. Nach fünf Grabungskampagnen sind sie noch nicht in der frühesten Schicht der Siedlung angelangt. Der älteste Tempel der Welt Vor 11 000 Jahren bauten Jäger und Sammler in der Südosttürkei ihren Göttern ein Haus Die erste Siedlung der Menschheit Ein Dogma stürzt: Die Bauern waren nicht die ersten Architekten
Michael Zick / Waltraud Sperlich
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