Nach einer keltischen Überlieferung stammen Goldmünzen, die auf freiem Feld gefunden werden, von einem Regenbogen, der hier auf die Erde traf. Auf diese Weise kamen keltische Münzen zu ihrem Namen „Regenbogenschüsselchen“. So heißt auch die bei Nagold in Baden-Württemberg gefundene Münze aus dem 2. bis 1. Jahrhundert v.Chr. – „Schüsselchen“ deshalb, weil die Münze durch das Prägen mit dem Hammer gewölbt ist. Münzhandel und -produk- tion schauten sich die Kelten von den mediterranen Kulturen ab. Als Vorbilder dienten Goldmünzen von Alexander dem Großen oder seinem Vater Philipp II. Die Herrscher wurden im Profil nach rechts blickend mit Locken dargestellt. „Die selbstbewussten Kelten kopierten die Münzköpfe nicht einfach, sondern gaben ihnen eine eigene Charakteristik: Die Locken werden zu wilden Wirbeln, die Nase überlang, die Lippen geschürzt“, erklärt Thomas Hoppe.
Die Rückseite der Nagold-Münze (im Bild unten) ziert eine doppelte Leier – ein Motiv, das die Kelten seit der frühen Latène-Zeit benutzten.