Internationales Aufsehen erregte Gerlind Plonka erstmals vor zwei Jahren auf einer Fachtagung in Texas. Hier zeigte Deutschlands jüngste habilitierte Mathematikerin, wie die eher spröde Theorie der sogenannten Wavelets effektiv in Software-technische Praxis, sprich in Computerprogramme, umgesetzt werden kann.
Die Wavelet-Transformation ist vor allem bei der Informationsverarbeitung und der Kompression von Bilddaten nützlich. Elektromagnetische Signale werden dabei in kleine Wellenzüge, die Wavelets, zerlegt.
„Damit können wir Gehirnströme besser analysieren, aber auch in einem digital gespeicherten Bild das Wesentliche vom Unwesentlichen trennen“, erläutert Plonka. Die überflüssige Information wird unterdrückt. Die Datenmenge läßt sich so auf weniger als ein Hundertstel reduzieren – ohne sichtbare Qualitätseinbuße. Davon profitiert vor allem die Telemedizin, bei der Bilddaten in speicherplatzfressenden Gigabit-Mengen anfallen.
Im Juni hat Gerlind Plonka für ihre Beiträge zur Theorie der Wavelets den mit 30000 Mark dotierten Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten, der jährlich an herausragende junge Wissenschaftler verliehen wird.
Gerlind Plonka