Eltern hierzulande fühlen sich durch die Geburt eines Kindes eher überfordert als Eltern anderswo, hat Claudia Quaiser-Pohl von der Universität Magdeburg herausgefunden. Zusammen mit Kollegen befragte sie Mütter und Väter aus Deutschland, Österreich, den USA und Südkorea nach der Einstellung zu ihrem Nachwuchs, ihrer partnerschaftlichen Zufriedenheit sowie ihrem Rollenverständnis vor und nach der Geburt ihres Kindes.
Die großen Erwartungen sowie die intensive Vorbereitung machen es deutschen Eltern schwerer, sich auf ihr Kind einzulassen, meint die Psychologin. Auch der gesellschaftliche Rahmen und der Wunsch nach Gleichberechtigung beeinflussen nach ihrer Überzeugung die Haltung zu Kindern negativ. Amerikanische Eltern hätten es aufgrund der besseren Kinderbetreuung dort leichter. In Österreich sei die Zufriedenheit aufgrund einer engeren Familienbindung größer, in Südkorea würden Kinder grundsätzlich sehr begrüßt, weil sie das Ansehen steigern.
Rüdiger Vaas