Chemiker des FBI fanden Spuren von Arsen in den Haaren von Napoleon. Nun rätseln französische Historiker und Forensiker gemeinsam über den Tod des Imperators: Wurde er vergiftet? Oder bestand sein letztes Mahl aus einer Portion verdorbener Muscheln? Denn nach dem Verzehr der Schalentiere kann die Arsenkonzentration im Körper ebenfalls stark ansteigen. Nur eine Exhumierung des Leichnams könnte klären, ob der Kaiser der Franzosen einem heimtükkischen Anschlag oder einem frühen Fall von Umweltverschmutzung erlegen ist. Heute sind Umweltgifte eine größere Gefahr als Meuchelmörder: Nicht nur bei Tieren, sondern auch bei schwangeren Frauen in Grönland wurden große Mengen des krebserregenden PCB im Blut nachgewiesen. Auch die chemische Keule trifft nicht nur Insekten und Unkräuter: Pestizide stehen ebenso wie Herbizide im Verdacht, die Parkinsonsche Krankheit auszulösen. Und: Einer britischen Studie zufolge hat die Umweltverschmutzung weltweit zu einem Rückgang der Intelligenz geführt. Manche Gifte können auch heilen: Menschen mit Herzanfällen oder Hirntumoren können auf Medikamente aus dem Gift der chilenischen Rosen-Tarantel (Grammostola spatulata) hoffen. Ein im Tarantelgift enthaltenes Protein soll ihnen helfen. Diese und weitere aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Gift finden Sie auf unserer Homepage: Im Newsticker „Suche“ anklicken, den Suchbegriff „Gift“ eingeben und unter „Datum“ die Option „alle“ wählen.
Andreas Wawrzinek