Krebs ist am besten heilbar, wenn er so früh wie möglich behandelt wird. Doch daran scheint es nach Untersuchungen der Universität Ulm und des Saarländischen Krebsregisters oft zu hapern.
Die Studie wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert. An 36 saarländischen Kliniken wurden dabei mehr als 900 Patienten mit Brust-, Darm- und Magenkrebs befragt, wieviel Zeit von den ersten Anzeichen der Krankheit bis zur Diagnose vergangen war. Die Studie ergab, daß Frauen mit Brustkrebs im Durchschnitt erst zwei Wochen, nachdem sie einen Knoten getastet hatten, zum Arzt gingen. Weitere 14 Tage dauerte es, bis die endgültigen Befunde vorlagen. Patienten mit Blut im Stuhl, was auf Dickdarmkrebs hinweisen kann, zögerten durchschnittlich über drei Wochen mit dem Arztbesuch. Bis zur klärenden Diagnose vergingen dann weitere fünf Wochen.
Die längste Zeit verstrich beim Magenkrebs. Zwar gingen die Patienten hier relativ früh wegen Magenschmerzen, Übelkeit oder Appetitmangel zum Arzt. Doch weil diese Symptome auch durch andere Magenleiden verursacht werden können, dauerte es im Mittel drei Monate bis zur Krebsdiagnose.
Die Deutsche Krebshilfe in Bonn rät daher bei solchen Beschwerden eindringlich, möglichst früh an eine Magenspiegelung zu denken.
Ulrich Fricke