beim Präzisionswurf fängt, wie bei jeder anderen Bewegungskontrolle, alles im sogenannten Assoziations-Kortex des Gehirns an: Der Werfer stellt sich den gewünschten Endzustand vor. Er „sieht” beispielsweise seinen Speer im Zentrum der Zielscheibe. An mehreren Stellen im Gehirn – das Kleinhirn spielt hier eine wichtige Rolle – wird nun mithilfe eines „Inversen Modells” zurückgerechnet, welche Bewegungen notwendig sind, um ausgehend vom wahrgenommenen Anfangszustand dieses Ziel zu erreichen. Diese gedachten Bewegungen werden in Einzelschritte zerlegt und in die erforderliche Abfolge gebracht (Sequenzierung). Doch auch wenn dieses Programm im sogenannten Prämotorischen Kortex, der die Bewegungen steuert, vollständig vorliegt, folgt noch nicht unmittelbar der Wurf: In einem weiteren internen Modell, diesmal dem „Vorwärtsmodell”, macht der Prämotorische Kortex sozusagen einen virtuellen Probelauf. Aufgrund von früheren Erfahrungen – deshalb zahlt Üben sich aus! – erstellt diese Gehirnregion eine Vorhersage, was passieren wird, etwa „der Speer wird amZiel vorbeifliegen”, und korrigiert sofort die Planung. Jetzt folgt der Wurf, während dessen keine Korrektur der Bewegung mehr möglich ist. Das Kleinhirn, in dem die innere Uhr des Menschen tickt, kontrolliert dabei die korrekte Ausführung. Das wahrgenommene Ergebnis – Treffer oder Fehlwurf? – wird registriert und verfeinert als neue Erfahrung sowohl das Inverse Modell als auch das Vorwärtsmodell.
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beim Präzisionswurf fängt, wie18. September 2007
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