Wenn Hundebesitzer erklären, ihr vierbeiniger Freund könne mit ihnen reden, werden sie von ihren Mitmenschen oft belächelt. Eine Studie der Amerikanerin Sophia Yin von der University of California in Davis scheint jetzt aber zu belegen, dass Hunde verschiedene Arten des Bellens mit einer Vielzahl von Bedeutungen beherrschen. Die Veterinärin und Expertin für Tierverhalten nahm in unterschiedlichen Situationen das Bellen von zehn Hunden auf, die sechs Rassen angehörten. Anschließend verfügte Yin über eine „ Bibliothek“ von über 4600 Bellgeräuschen. Als die Wissenschaftlerin das Gebell einer Klangspektrogramm-Analyse unterzog, fand sie heraus, dass die Hunde je nach Situation ganz verschieden bellten. Wurden die Tiere vom Besitzer getrennt, tendierten sie zu hohen, einzelnen Tönen. Beim Läuten der Türglocke bellten sie tiefer, rauer und sehr ausdauernd. Das Gebell beim Spielen war hoch mit unregelmäßigen Pausen, die oft einem bestimmten Muster entsprachen. Erstaunlich: Yin konnte mit Hilfe ihres Spektrogramms schließlich 80 Prozent aller „Beller“ jedes Versuchshundes einer spezifischen Situation zuordnen.
Hans Groth