· Der Göttinger Mathematiker Gottfried Rückle konnte sich 25 vorgelesene Ziffern merken und dann rückwärts aufsagen. Er nutzte dazu Assoziationen – 427 war etwa das Geburtsjahr Platons. Außerdem setzte er seine beachtlichen Fähigkeiten im Kopfrechnen ein: 893 047 merkte er sich als Zusammensetzung aus 19 x 47 = 893 und 1 x 47 = 047.
· Der russische Journalist Solomon Schereschewski konnte beliebig lange Wortlisten wiederholen – jedenfalls fand der Neuropsychologe Alexander Luria nie eine Grenze. Auch nach Jahren hatte Schereschewski die Wortlisten nicht vergessen. Ein Teil des Geheimnisses waren wohl seine synästhetischen Empfindungen. Wenn er etwa „1″ hörte, sah er einen stolzen schlanken Mann vor sich.
· Ein unter dem Kürzel VP bekannter Gedächtniskünstler soll schon mit fünf Jahren den Plan seiner Heimatstadt Riga auswendig gekonnt haben, die eine halbe Million Einwohner zählte. Mit zehn lernte er für einen Wettbewerb 150 Gedichte auswendig. Er merkte sich große Mengen unsinniger Silben, indem er sie mit Wörtern aus einer der vielen Sprachen verband, die er beherrschte. VP konnte ohne Notizen bis zu 60 Partien Fernschach gleichzeitig spielen. Er hatte den IQ eines Hochbegabten.
· Alexander Aitken, Mathematikprofessor aus Edinburgh, las 1934 zweimal die absurde Geschichte vom „Krieg der Geister“. Noch 26 Jahre später gab er sie mit großer Genauig- keit wieder. Wenn er 15 Ziffern sah, konnte er sie sich auf Anhieb merken. In seinem mathematisch geschulten Gehirn fanden sie sich wie von selbst zu merkbaren Gruppen zusammen, berichtete er.