Die U-Bahnhöfe in London haben ein Müllproblem. Der Grund: 1991 detonierte bei einem Terroranschlag in der Victoria Station eine Bombe in einer Mülltonne. Ein Mensch wurde getötet, 40 Reisende erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Darauf ordnete die britische Regierung an, sämtliche Abfalleimer aus den Bahnhöfen zu entfernen. Seitdem müssen die Stationen aufwändig mit großem Personaleinsatz gereinigt werden. Die Lösung des Problems könnte eine bombenfeste Mülltonne sein, die jetzt von der britischen Firma Aigis entwickelt wurde. Die Tonne besteht aus einer fünf Zentimeter dicken doppelwandigen Röhre aus glasfaserverstärktem Kunststoff und einem patentierten Material namens „Tabre“ – einem porösen, mit Harz gebundenen Stoff. Er soll die Wucht einer Explosion abfangen und nach oben leiten. Der Deckel der Mülltonne ist mit Wasser gefüllt, das bei der Detonation verdampft und deren Energie aufnimmt. Die Öffnungen zum Einwerfen des Abfalls sind mit speziellen Klappen gesichert, die verhindern, dass Bombenteile oder Müll aus der Tonne geschleudert werden. Die britische Regierung hat bereits Interesse am Einsatz der bombensicheren Mülltonnen signalisiert.
Hans Groth