Das Wundermittel Azetylsalizylsäure – als „Aspirin“ gerade 100 Jahre alt geworden – hat sich auch zur Infarkt- und Schlaganfallvorsorge einen Namen gemacht. Auf diesem Gebiet wird es aber anscheinend von einer Neuentwicklung in den Schatten gestellt: Clopidogrel heißt der Konkurrent, der beim Kongreß der Amerikanischen Herzforscher in New Orleans vorgestellt wurde.
Clopidogrel ist der Name für eine schwefelhaltige Pyridinverbindung, die in vielen Naturstoffen vorkommt. In einem zweijährigen Versuch mit 19000 Patienten verhinderte sie nicht nur wesentlich wirksamer infarktauslösende Gefäßverschlüsse als Aspirin, dessen Einnahme bei empfindlichen Patienten Magenbluten verursacht, sie zeigte auch viel weniger Nebenwirkungen. Allerdings ist Clopidogrel bislang nicht für den Verkauf zugelassen.
Helmut L. Karcher