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Das Bismarck-Denkmal

Allgemein

Das Bismarck-Denkmal

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Marktplatz unseres Ortes ein Bismarck-Denkmal errichtet. 50 Jahre lang stand der Reichskanzler in Lebensgröße und aus Bronze gegossen bei Wind und Wetter auf seiner Säule – bis in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs eine Fliegerbombe das Denkmal zerstörte. Die Statue ging verloren, und die Säulenteile wurden nach Kriegsende in den Bauhof gebracht, wo sie noch heute lagern. Vor einigen Monaten fand man die Statue bei Renovierungsarbeiten hinter einer Bretterwand im Keller des Rathauses wieder.

Am letzten Samstag traf ich Ewald Koslowski im Ratskeller. Ewald war mit mir zur Schule gegangen und besaß seit einigen Jahren einen kleinen Steinmetzbetrieb. „Hast du schon gehört? Der Heimatverein will das Bismarck-Denkmal wieder aufbauen“, fragte er. „Ja“, erwiderte ich und bestellte zwei Bier. Dann sagte Ewald: „Gestern war Hämpel bei mir und gab mir den Auftrag, die Säule auszubessern und wieder aufzustellen.“ Hämpel war unser alter Geschichtslehrer und der erste Vorsitzende des Heimatvereins. „Die Säule besteht aus zwei Teilen. Der untere Teil ist 2 Meter hoch, und sein Querschnitt ist ein regelmäßiges 2n-Eck mit einer Seitenlänge von 38 Zentimetern. Der obere Teil ist nur einen Meter hoch und hat ein regelmäßiges n-Eck als Querschnitt. Auch hier sind die Seiten 38 Zentimeter lang. Durch die nur halb so große Eckenzahl ist der obere Säulenteil viel schlanker als der untere. Zwischen die beiden Säulen gehört eine Platte, die die Querschnitte aneinander anpasst. Und diese Platte ist verschwunden.“ Ewald nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. Dann erzählte er weiter. „Hämpel sagte, auf alten Fotos könnte man erkennen, wie die Platte aussah. Ihre Grundfläche war ein regelmäßiges 2n-Eck, das auf die untere Säule passte. Die Deckfläche hingegen war ein regelmäßiges n-Eck, auf dem die obere Säule stand. Die Grundfläche war durch n Quadrate und durch n gleichseitige Dreiecke mit der Deckfläche verbunden. Die Platte hatte also 2n Seitenflächen, und sämtliche Kanten waren 38 Zentimeter lang.“ Ewald hob zwei Finger und bestellte zwei neue Glas Bier. Dann kratzte er sich am Kopf und sagte: „Ich habe ein kleines Problem. Ich muss spätestens am Montag bei meinem Zulieferer eine Granitscheibe bestellen, aus der ich dann die Platte schneiden kann. Natürlich sollte die Granitscheibe genauso dick sein wie die Platte. Nur kenne ich diese Dicke leider nicht.“ „Hat dir denn Hämpel nicht alle Maße der Platte gegeben?“, fragte ich erstaunt. „Ja, hat er“, druckste Ewald herum. „Aber dann sagte er: ‚Koslowski, willst du dir die Zahlen nicht aufschreiben? Du hattest doch immer schon ein Gedächtnis wie ein Sieb.‘ Das hat natürlich meinen Stolz verletzt, und ich habe mir deshalb gar nichts notiert. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass die Platte dünner als ein Viertelmeter war.“ Können Sie Ewald helfen? Wie dick muss die Verbindungsplatte der beiden Säulenteile sein?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. August 2012 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 08|12″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

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Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im November-Heft auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Zu gewinnen ist das Buch „Zyklen der Zeit“ von Roger Penrose. Darin stellt der bekannte Mathematiker und Physiker sein originelles kosmologisches Modell vor. Danach ist der Urknall nicht der absolute Anfang von allem, sondern der Übergang zu einem früheren Universum, und das Ende unseres Universums wird in einen neuen Urknall münden. Die Zeit hingegen wird aufhören und gleichsam wieder neu anfangen. Mehr darüber erfahren Sie im Internet unter: www.springer.com

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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