Ob in Schottland jemals Kelten gelebt haben, ist fraglich – ihr Kunststil hat es aber definitiv bis dorthin geschafft, wie die bronzene Ponykappe belegt. Sie ist mit Mustern verziert, die zum Plastischen Stil und zum Schwert-Stil der Kelten des Festlands gehören. „Die Festland-Kelten gaben der Bevölkerung in Großbritannien Impulse, so wie sie selbst Anregungen aus dem Mittelmeerraum bekamen. Das war eine Art Dominoeffekt“, meint Thomas Hoppe. Durch die Öffnungen, die häufig als Auslassung für die Augen missverstanden werden, wurden die Ohren des Tiers gesteckt. Der Kopfschmuck diente nicht etwa zum Schutz oder zur Bewaffnung im Kampf, sondern „damit sollten die recht kleinen Pferdchen wohl eher Eindruck schinden“. Ob die rund 22 Zentimeter langen Hörner ursprünglich überhaupt zu der Ponykappe gehörten, ist fraglich. Sie wurden 1829 im südschottischen Torrs zwar im selben Moor wie das Kopfteil gefunden, passen aber nicht genau darauf. „Vielleicht wurden sie erst später bei einer Rekonstruktion zusammengefügt“, vermutet Hoppe. Immerhin gibt es ein Münzbild, auf dem ein Pferd eine gehörnte Maske trägt.
Allgemein
Das gehörnte Pony18. September 2012
Diesen Artikel merken Meine Merkliste anzeigen
Teilen:
Weitere Artikel aus der Redaktion
Anzeige
.
Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
- Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
- Was werden die nächsten großen Innovationen?
- Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
Nachgefragt
Dossiers
Aktueller Buchtipp
Wissenschafts-Videos
Wissenschaftslexikon
Anzeige