Da bin ich aber froh, von Prof. Stephen Hawking so kurz und prägnant gesagt zu bekommen, wie die Feinabstimmung der Naturkonstanten unserer Welt auch ohne die Annahme eines intelligenten, planenden Schöpfers funktioniert haben könnte. Die Aussage „… um die Feinabstimmung der physikalischen Gesetze zu erklären, ohne einen gütigen Schöpfer bemühen zu müssen, reicht es, ein Multiversum anzunehmen“ bringt die Sache kurz und präzise auf den Punkt.
Die Idee, dass permanent mehrere Universen parallel um uns herum existieren, die wir mit unseren Sinnen nicht direkt wahrnehmen können, ist mir schon aus Jugendtagen vertraut. Dort allerdings war sie immer nur in Science-Fiction-Romanen zu finden, was aber nichts heißen muss.
Im selben Heft findet sich auf Seite 50 eine brillante Zusammenfassung der Qualitätskriterien für wissenschaftliche Modelle: Eleganz, Sparsamkeit, Erklärungskraft, Vorhersagefähigkeit. Wenn ich diese Kriterien auf die Multiversums-Hypothese anwende, werde ich ganz traurig. Eine gewisse Eleganz kann man der Idee ja nicht absprechen. Aber die Hypothese ist ganz und gar nicht sparsam. Auch Erklärungskraft spreche ich der Multiversums-Hypothese in keiner Weise ab. Schade ist allerdings nur, dass Erklärungskraft eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für eine wissenschaftliche Theorie ist.
Die Wechselwirkungen der Multiversen erklären tatsächlich einige Phänomene, die man sonst für Indizien der Tätigkeit einer wissenden und planenden Intelligenz halten müsste. Ja, es reicht, ein Multiversum anzunehmen, um die Feinabstimmung der Naturkonstanten unserer Welt zu erklären. Ein wissenschaftlicher Satz ist das aber nicht.
Dipl.-Ing. Günter Kube,
Paderborn
Mittlerweile scheint sich unter den Forschern ein Weltbild mit vielen Universen durchzusetzen. Die mir bekannten Modelle gehen aber erstaunlicherweise alle davon aus, dass diese Universen nebeneinander existieren. Sie könnten sich ja auch gegenseitig durchdringen, und unsere beobachtbare Umwelt wäre sozusagen die Schnittmenge aus einem kleinen Teil dieser Universen.
Als anschauliches Bild kann man sich einen Sturm vorstellen, der kleine, aber auch größere Partikel mit sich reißt. Leichte Partikel sind der Luftströmung extrem ausgeliefert. Der Partikelstrom besteht zum größten Teil aus Luft. Es sind aber auch viele Sandteilchen vorhanden. Vereinzelt kommen Eisen, magnetische, durchsichtige, klebrige und exotische Partikel vor.
Die Luft steht in diesem Bild für diejenigen Universen, die als Antrieb des Ganzen wirken, und die Sandpartikel stehen für Universen, die Raumeinheiten schaffen.
Walter Rühli, Schaffhausen
SONNE UND WIND eNDLICH GEBÄNDIGT
Titelgeschichte Stromspeicher, Heft 10/2010
Die Umwandlung von H2 und CO2 zu CH4 (Synthetic Natural Gas, SNG) ist in der chemischen Industrie bestens eingeführt und heißt Methanisierung. Abweichend zu Ihrem Artikel verläuft die Reaktion nach der Gleichung 4 H2 + CO2 = CH4 + 2 H2O. Die Hälfte des Wasserstoffs geht also für die SNG-Gewinnung verloren. Dafür ist die Reaktion stark exotherm, man kann damit Niederdruckdampf erzeugen. Ob das bei der Wirtschaftlichkeit förderlich ist, wage ich zu bezweifeln. Bleibt also wieder nur das Pumpspeicherkraftwerk mit dem besten Wirkungsgrad übrig.
Rainer Fabian, Geretsried
TURMBAU IN DER GRUBE
Titelgeschichte Stromspeicher, Heft 10/2010
Das Konzept hat wenig mit Wissenschaft und viel mit Science-Fiction und Sandkastenspielerei zu tun. Gegen die Kosten solcher Projekte sind die Kosten für „Stuttgart 21″ nicht mal ein Trinkgeld. Von der politischen Durchsetzbarkeit will ich gar nicht reden. Wenn die Arbeit von Herrn Popp wirklich dieses Projekt als wesentlichen Inhalt hat und er damit an einer Technischen Universität promovieren kann, ist es um unsere Wissenschaft schlecht bestellt.
Johann Wiedmann, per E-Mail
POWER AUS DER KLOSCHÜSSEL
Heft 11/2010
In den Infokästen ist immer wieder die Rede davon, eine Person im Deutschland würde 123 Liter Wasser pro Jahr verbrauchen. Ich denke, es ist „pro Tag“ gemeint?
Melanie Zimmer, per E-Mail
Vielen Dank, in der Tat ist „pro Tag“ gemeint. Wir bitten um Entschuldigung. Die Redaktion
CONTERGAN, VIOXX UND CO – PASSIERT DAS IMMER WIEDER?
Heft 11/2010
Der Artikel war sehr interessant zu lesen. Den letzten herabsetzenden Satz hätten Sie sich aber sparen können („… in Brasilien … werden bis heute Kinder mit Missbildungen geboren, weil Mütter den Beipackzettel nicht lesen können“, Anm.d.Red.)!
In wessen Verantwortung liegt denn die Verschreibung der Medikamente? Gerade bei solch gefährlichen Produkten sollte eine Beratung erfolgen. Dies beinhaltet die Standard-frage, ob weitere Medikamente eingenommen werden. Wenn ein Arzt diese Frage nicht stellt, hat er seinen Beruf verfehlt.
Tamara-Jasmin Baldes, per E-Mail
DIE GRAUE MAUS UNTER DEN ZAHLEN
!Beutelspacher, Heft 11/2010
In seinem Artikel behandelt Professor Beutelspacher die „Graue Maus“ der Zahlen – die 10. Dem Ausspruch „die 10 zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich durch (fast) nichts auszeichnet“ muss ich allerdings widersprechen. Herr Beutelspacher hat eine bemerkenswerte Eigenschaft nicht erwähnt:
Die 10 ist eine gerade Zahl und liegt genau zwischen einer Quadratzahl und einer Primzahl. Das ist zwar keine einmalige Stellung, aber im Zahlenraum bis 10 000 habe ich nur acht solcher Zahlen gefunden: (9, 10, 11), (81, 82, 83), (225, 226, 227), (441, 442, 443), (1089, 1090, 1091), (2025, 2026, 2027), (6561, 6562, 6563), (9801, 9802, 9803). Das ist doch eine bemerkenswerte Eigenschaft. Möglicherweise gibt es unendlich viele solche Kombinationen.
Walter Immler, per E-Mail
RASCHER BATTERIEWECHSEL
bdw Nachrichten, „Kurz und bündig“, Heft 11/2010
Ist das ein Aprilscherz von Microsoft? Seit 25 Jahren haben alle meine Mobilgeräte für das Auto, zum Beispiel Funkgeräte (Transceiver) oder Aufnahmegeräte, von mir vor ihrem 12-Volt-Eingang eine Brückenschaltung mit Germanium-Dioden vorgeschaltet bekommen. So kann ich beim schnellen Anschluss an die Batterie Plus und Minus vertauschen.
Hans-Jörg Scheulen, per E-Mail