Wanderer werden von anderen Sportlern oft belächelt. Doch eine Studie der Harvard Medical School in Boston hat gezeigt, daß nicht immer ein anstrengendes Trainingsprogramm notwendig ist, um den Körper fit zu halten. Untersucht wurden die Auswirkungen des Wanderns – neudeutsch: „Walking“ – auf Herz und Kreislauf. Mehr als 70000 Krankenschwestern wurden nach ihren sportlichen Aktivitäten befragt und dann acht Jahre lang beobachtet. Die Frauen waren zu Beginn der Studie zwischen 40 und 65 Jahre alt. 645 erlitten in der Zeit einen Herzinfarkt oder starben an einer Herzerkrankung. Die Mediziner errechneten aus den Krankheitsdaten, wie sich Sportart und Trainingsdauer auf die Gesundheit des Herzens auswirken. Danach senken wöchentlich drei Stunden strammes Wandern das Risiko einer Herzerkrankung um 30 bis 40 Prozent. Der vorbeugende Effekt war etwa so groß wie der eines anstrengenden Ausdauertrainings von eineinhalb Stunden pro Woche. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Auch Frauen, die erst im Alter ab 40 körperlich aktiv werden, können durch regelmäßiges Wandern ihr Infarktrisiko deutlich mindern.
Ulrich Fricke