Das Weltraumteleskop Hubble hat in den letzten Jahren unzählige faszinierende Fotos von Galaxien, Sternhaufen und kosmischen Nebeln in bestechender Qualität geschossen. Doch nun steht das Ende des Teleskops bevor. Eine ursprünglich für 2007 geplante Raumflugmission mit dem Space Shuttle, bei der Astronauten dringend notwendige Wartungsarbeiten an dem Gerät vornehmen sollten, wurde nach dem Absturz der Raumfähre Columbia im Februar 2002 abgesagt. Eine Ersatzmission mit einem Wartungsroboter an Bord wird wohl Sparmaßnahmen bei der NASA zum Opfer fallen. Daher endet der Betrieb von Hubble vermutlich im Lauf des Jahres 2007. Doch ein neues Weltraumteleskop ist bereits geplant. Anders als Hubble soll das nach einem ehemaligen NASA-Chef benannte James Webb Space Telescope das Weltall nicht im Bereich des sichtbaren Lichts durchmustern, sondern infrarote Strahlung einfangen. Dazu wird das neue Weltraumobservatorium am so genannten zweiten Lagrange-Punkt im All platziert. An diesem Punkt, rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, wirken die irdische Anziehungskraft und die Gravitation der Sonne so zusammen, dass das Teleskop dort in einer stets gleichen Distanz zur Erde die Sonne umkreisen kann.
Als Starttermin für das James Webb Space Telescope steht derzeit das Jahr 2013 im Kalender. Den Löwenanteil der Projektkosten trägt die NASA. Die ESA beteiligt sich mit 15 Prozent an den Kosten, die kanadische Raumfahrtagentur CSA steuert weitere 5 Prozent bei. Mithilfe mehrerer hochpräziser Spiegel soll das Teleskop – genau wie die Antennen von ALMA – vor allem nach Signalen aus der Anfangszeit des Universums Ausschau halten und die Entstehung der ersten Sterne und Galaxien beobachten.