Wer im Alter unter chronischer Depression leidet, für den verdoppelt sich nahezu das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das ergab eine Auswertung der Daten von 4825 älteren Frauen und Männern in den USA. Unter den Studienteilnehmern waren auch 146 chronisch depressive Patienten zwischen 71 und 96 Jahren. Im Vergleich zu anderen Senioren hatten sie ein um 88 Prozent erhöhtes Krebsrisiko. Es war weder auf bestimmte Organe beschränkt, noch hing es von den medizinisch bekannten physischen Risikofaktoren wie Rauchen ab. Die Krebsforscher schließen aus ihrem Ergebnis, daß Angehörige und Altersmediziner wesentlich mehr auf den Gemütszustand älterer Patienten achten müssen und depressive Senioren zur Behandlung ermuntern sollten.
Rüdiger Vaas