„Es sind zwei Dinge, die mir am meisten Spaß machen: Die Freude daran, neue Zusammenhänge zu entdecken und die Arbeit im Freiland. Ich finde es einfach faszinierend, die Welt neu sehen zu lernen”, sagt Boris Worm (35), Assistant Professor am Institut für Biologie der Dalhousie University in Halifax/Kanada. Der Meeres-Biologe untersucht, wie sich industrielle Fischereitechniken auf das marine Ökosystem auswirken. Er wies erstmals nach, dass die Zahl der Raubfische in weit höherem Maße abgenommen hat, als man bisher annahm. Für diese Untersuchungen bekam der Biologe den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis.
Wie erging es Ihnen in der Schule?
Gemischt, ich versuchte immer aus allem das Beste zu machen. Das Schlimmste war die Langweile bei manchen Lehrern – und das frühe Aufstehen. Ich habe mir geschworen, selbst niemals langweiligen Unterricht zu machen. Mathe war mein schlechtestes Fach. In der 6. Klasse wollte meine Klassenlehrerin mich auf die Realschule versetzen wegen „nicht zu behebendem Mangel an Begabung für die Naturwissenschaften”. Hätten meine Eltern nicht interveniert, würden Sie mich heute wohl nicht interviewen.
Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Ich wollte schon immer „irgendetwas mit Tieren” machen.
Gab es Pleiten, Pech und Pannen?
Einmal sind Grundeln, solche kleinen Meeresfische, in meine Unterwasserkäfige eingedrungen und haben ihre Eier auf den Messflächen abgelegt – und die Eier haben sie dann mit Zähnen und Flossen gegen mich verteidigt.
Persönliche Stärken und Schwächen?
Ich hasse Computer, obwohl ich ständig mit ihnen arbeiten muss – aber ich liebe das Leben und alles Lebendige.
Was sind Ihre Zukunftswünsche?
Ich möchte eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben finden, meine Freude an der Wissenschaft an Studenten weitergeben und aktiv zum Schutz der Meere beitragen.