Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 8,90€/Monat!
Startseite »

Der Klimawandel schlägt Haien auf die „Spürnase“

Schwindendes Jagdglück

Der Klimawandel schlägt Haien auf die “Spürnase”
Fotolia_11256002_XS.jpg
Die Modell-Hai-Art der Forscher: Der Port-Jackson-Stierkopfhai (Foto: Roland Bircher/fotolia.com)
Sie können Beute schlechter riechen und bleiben kleiner: Die Jagdfähigkeiten und das Wachstum von Haien wird durch die steigenden Kohlendioxid-Werte und Ozeantemperaturen bedroht, legt eine experimentelle Studie nahe. Dieser Effekt könnte die marinen Ökosysteme zusätzlich destabilisieren.

Wie werden sich die bis zum Ende des Jahrhunderts prognostizierten Kohlendioxidwerte und Ozeantemperaturen auf Haie auswirken? Dieser Frage sind die Forscher um Ivan Nagelkerken von der University of Adelaide durch Experimente in naturnahen Versuchsaquarien nachgegangen. Als Modell-Tiere dienten ihnen dabei Port-Jackson-Stierkopfhaie, die an den Küsten Australiens heimisch sind. Sie setzen die Haie Wasserbedingungen aus, wie sie voraussichtlich am Ende unseres Jahrhunderts herrschen werden, wenn der momentane Trend beim Kohlendioxid-Ausstoß anhält: Das Treibhausgas wird nicht nur zu einer Erhöhung der Wassertemperaturen führen, sondern auch das Meerwasser saurer machen.

Hungriger aber erfolgloser

Die Untersuchungen der Forscher kamen zu dem Ergebnis: Wenn die Wassertemperaturen steigen, ist das Wachstum der Tiere zwar eigentlich beschleunigt, letztlich bleiben sie aber vergleichsweise klein. Das liegt daran, dass der Stoffwechsel der Haie im warmen Wasser erhöht ist, was zu einer ungünstigen Energieeffizienz führt. Letztlich bräuchten sie mehr Nahrung, doch in dem säuerlichen Wasser sind ihre Jagdfähigkeiten beeinträchtigt, zeigten die weiteren Ergebnisse.

Der Grund: Der Jagderfolg der Port-Jackson-Stierkopfhaie beruht maßgeblich auf ihrem Geruchssinn und der ist in Wasser mit hohen pH-Werten beeinträchtigt. Bei den sauren Wasserbedingungen brauchten die Tiere deutlich länger, um Nahrung zu finden, was letztlich dazu führte, dass sie klein blieben, berichten die Forscher. “Im wärmeren Wasser sind Haie hungriger, aber bei erhöhten Kohlendioxid-Werten können sie ihre Nahrung schlechter aufspüren”, resümiert Nagelkerken. Auch für andere Arten gilt vermutlich ein ähnlicher Zusammenhang.

Möglicherweise weitreichende Folgen

Den Forschern zufolge betonen die Ergebnisse nun erneut, dass Haie besonderen Schutz benötigen, weil sie von gleich mehreren Faktoren bedroht werden. “Ein Drittel der Hai- und Rochenarten sind bereits weltweit durch die Überfischung bedroht”, sagt Co-Autor Sean Connell. “Der Klimawandel und die Versauerung der Ozeane verpassen den Tieren nun noch einen weiteren Stressfaktor und könnten damit den Rückgang der Bestände beschleunigen”.

Anzeige

Letztlich könnte sich das Problem aber nicht nur auf die Haie und Rochen beschränken, ergänzt Nagelkerken: “Es schwindet die Top-down-Kontrolle der Haie über die marinen Nahrungsnetze – eine Funktion die für die Aufrechterhaltung der gesunden Ökosysteme der Meere sehr wichtig ist.”

Quelle: University of Adelaide

Anzeige
natur | Aktuelles Heft
Reizvolle Regionen
Aktueller Buchtipp

Anzeige
Serie: Hervorragend – Junge Menschen und ihr Engagement
Wissenschaftslexikon

An|aph|ro|di|si|a|kum  〈n.; –s, –ka; Pharm.〉 den Geschlechtstrieb herabsetzendes Mittel; Ggs Aphrodisiakum … mehr

Zwangs|neu|ro|se  〈f. 19; Psych.〉 Neurose mit Zwängen als Hauptsymptomen

Schwal|ben|wurz  〈f. 20; Bot.〉 Giftpflanze mit weißen Blüten: Cyananchum vincetoxicum

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige