„Rätsel zu lösen, ist für mich eine intellektuelle Herausforderung. Probleme anzupacken, für die man seit Jahrzehnten keinen Ausweg finden konnte – das weckt meinen Ehrgeiz“, sagt Karl Christoph Klauer (43), Professor für Sozialpsychologie in Freiburg. Er studierte in Aachen, Oxford und Hamburg Mathematik und Psychologie. Innerhalb von fünf Jahren erwarb er in beiden Fächern sein Diplom, mit 33 Jahren bekam er seine erste Professur in der Psychologie. Klauer wendet neue mathematische Modellierungen auf altbekannte psychologische Fragestellungen an, etwa: Wie funktioniert das schlussfolgernde Denken? Für seine Arbeiten erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis.
Was hat der Preis bei Ihnen verändert?
Ich kann Projekte, die mich interessieren, entspannter und großzügiger angehen. Ein weiterer Punkt, der jedoch schwer fassbar ist: Man ist bekannter geworden, wird beispielsweise öfter um Gutachten gebeten oder interviewt.
Haben Sie noch Zeit zum Forschen?
Oh ja, es ist mir sehr wichtig, dass ich selbst noch experimentiere. Sonst würde mir die Arbeit keinen Spaß mehr machen.
Sind Familie und Karriere für Sie vereinbar?
Meine Frau ist auch berufstätig, zwar in einem ganz anderen Bereich, aber sie hat dennoch viel Verständnis für meine Arbeit. Unser erstes Kind kommt – wenn alles glatt geht – in einigen Monaten auf die Welt.
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Man muss motiviert sein und Biss haben, manchmal auch ein Wochenende opfern.