Pen-Computer wie die kürzlich präsentierten Tablet PCs auf Basis von Windows XP sind nichts Neues. Bereits lange bevor die ersten Notebooks auf den Markt kamen, arbeiteten Ingenieure an der Entwicklung von Computern, die sich per Stift bedienen lassen.
1963: Im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelt Ivan Sutherland ein „Sketchpad”: eine Art Lichtstift, mit dem sich Daten auf einem Röhrenbildschirm eingeben lassen.
1970: In den siebziger Jahren entwirft Hew Crane am Stanford Research Institute die erste Software , mit der sich digitale Unterschriften prüfen und Computereingaben per Stift erkennen und umsetzen lassen.
1989: Die Firma Grid Computing bringt den ersten tragbaren Rechner auf den Markt, der per Stift-Eingabe über einen Touchscreen bedient wird. Zwei Jahre später folgt das Unternehmen NCR mit einem ähnlichen Computer. Ein Erfolg ist beiden PCs nicht beschieden.
1993: Apple Computer stellt mit „Newton” einen sehr handlichen tragbaren Rechner mit Stift-Eingabe vor. Seine Größe liegt zwischen der eines PDAs und eines Notebooks.
1994: Microsoft führt Windows CE als Betriebssoftware ein, die zum Beispiel in PDAs mit Stift als Eingabemedium genutzt wird.
1994: Palm präsentiert mit „Graffiti” eine neue Methode zur Eingabe handschriftlicher Notizen in Pen-Computer. Das Prinzip: Um die Schwierigkeiten bei der Erkennung individueller Handschriften zu umgehen, muss sich der Benutzer eindeutig definierte Zeichen aneignen, die die Software kennt.
2001: Sony bietet einen Tablet PC mit Touchscreen und einer Funktion zur Handschrifterkennung an. Das Gerät wird ein Flop, die Produktion bald wieder eingestellt.
2001: Mit dem ThinkPad TransNote stellt IBM eine Kombination aus Notebook und einem Notizblock mit digitaler Unterlage vor. Auch dieses Gerät wird inzwischen nicht mehr angeboten.
2001: Intel präsentiert den Prototyp eines Web Pads – eines tablettförmigen Geräts, das zusammen mit einem PC als Basisstation zum kabellosen Surfen im Internet dient.
2002: Seit November 2002 sind Windows XP Tablet PC Edition und die ersten darauf basierenden Tablet PCs auf dem Markt.
Ralf Butscher