Eine Aura aus energiereicher Gammastrahlung umgibt die Milchstraße und reicht teilweise mehrere tausend Lichtjahre weit ins Weltall hinaus. Diese überraschende Entdeckung machten amerikanische Astronomen während eines Forschungsaufenthalts am Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching.
Die Wissenschaftler hatten Beobachtungsdaten des Gamma-Satelliten „Compton“ analysiert und von der gemessenen Gammastrahlung das Leuchten aller bekannten Gammaquellen abgezogen. Übrig blieb eine Wolke aus Gammalicht, die weit aus der Ebene der Milchstraße heraus ragt.
Da bekannte Gammaquellen wie Gaswolken oder Schwarze Löcher als Ursprung der Strahlung nicht in Frage kommen, wird spekuliert, daß sie durch Stöße zwischen schnellen Elektronen und Lichtquanten oder durch rotierende Neutronensterne hervorgerufen wird. Die Aura aus Gammalicht könnte aber auch ein indirekter Hinweis auf die unsichtbare Dunkle Materie sein, die vermutlich rund 90 Prozent der Masse des Universums ausmacht.