Gleich zu Anfang stattet Silk den Laien kurz und prägnant mit dem wichtigsten kosmischen Rüstzeug aus, um ihn dann durch die Untiefen des „Quantenvakuum-Sees“ und vorbei an „nicht-baryonischen Materiefelsen“ zu geleiten.
Er erklärt, warum Urknall nicht gleich Urknall ist, und erläutert die feinen Unterschiede der konkurrierenden Theorien. Damit der Leser die Argumentation nachvollziehen kann, muß Silk teils tief in die Materie eintauchen. Dafür warten auf den Leser Erkenntnisse wie die, daß es sich beim Quantenvakuum um ein „Nichts“ handelt, in dem ständig Energie-Fluktuationen strudeln – oder die Erklärung, worin sich die „nicht-baryonische Materie“ von unserer Alltagsmaterie unterscheidet.
Silks Buch fordert Konzentration beim Lesen. Aber wer sich auf die abwechslungsreiche Wanderung einläßt, wird so zahlreich mit Sehenswürdigkeiten der Kosmologie belohnt, daß gar keine Müdigkeit aufkommt – bis endlich der Gipfel der Schöpfung erreicht ist – der Urknall.
Joseph Silk DIE GESCHICHTE DES KOSMOS Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin, Oxford, 1996 281 S. DM 68,-
Roland Brutscher