Die DNA ist wie eine Strickleiter aufgebaut, bei der jede Sprosse für einen Buchstaben des genetischen Codes steht. Ob der Code gelesen werden kann oder nicht, darüber entscheiden sogenannte epigenetische Schaltelemente.
Als „Anschalter“ fungieren die Acetylgruppen. Sie hängen sich an die Schwänze der Histon-Proteine (grün). Je acht Histon-Proteine bilden einen Komplex, um den der DNA-Faden gewickelt ist wie Haare um einen Lockenwickler, eine Wicklung heißt „Nukleosom“. Sind die Histone acetyliert (mit Acetylgruppen versehen), lösen sich die Nukleosomen voneinander und geben die DNA zum Ablesen frei. Fehlen die Acetylgruppen, liegt das Erbgut kompakt verdrillt vor – besonders in der kurzen Phase der Zellteilung, wenn es als Chromosom sichtbar wird.
Als epigenetische „Abschalter“ wirken Methylgruppen. Sie binden an bestimmte Sprossen der DNA-Strickleiter und verhindern dort das Ablesen der Gene. Beide Arten von Genschaltern sorgen auch bei eineiigen Zwillingen für biologische Individualität.