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Die zwölf Kinder

Allgemein

Die zwölf Kinder

Vor einigen Wochen fuhr ich spät am Abend mit dem Zug nach München. Ich hatte ein ganzes Abteil nur für mich und war durch das monotone Rattern der Räder eingenickt. Als ich aufwachte, stellte ich fest, dass ich nicht mehr allein im Abteil saß. Zwei Männer, ein älterer und ein jüngerer, die in Stuttgart zugestiegen sein mussten, saßen mir gegenüber und unterhielten sich leise. Ich schloss die Augen und versuchte, wieder einzuschlafen, doch es gelang mir nicht. Ich konnte nicht umhin, dem Gespräch der beiden zuzuhören.

„Die Weltbevölkerung steigt rasant an”, hörte ich den älteren der beiden sagen. „Heute leben bereits über 7 Milliarden Menschen auf der Erde, bis 2025 werden es vermutlich 8 Milliarden sein und 2100 ungefähr 11 Milliarden. Niemand weiß, wie so viele Menschen ernährt werden sollen.” „In Europa aber ist das Wachstum doch nicht ganz so stark, oder?”, fragte der jüngere Mann. „Ganz im Gegenteil”, erwiderte der Ältere. „In Europa stagniert die Bevölkerungszahl seit einiger Zeit, und in Deutschland schrumpft sie sogar leicht. In Stuttgart oder München sieht man nur wenige Kinder auf der Straße, aber viele alte Menschen, in Kairo oder Kalkutta ist es genau umgekehrt.” „Das ist aber nicht überall so” , widersprach der jüngere Mann. „Ich wohne in einem Neubaugebiet, und dort leben fast nur junge Familien. Meine Straße ist eine kurze Sackgasse mit nur wenigen Häusern, und trotzdem wohnen dort zwölf Kinder, die älter sind als ein Jahr und jünger als achtzehn Jahre.” „Ja”, räumte der ältere Mann ein, „solche Gegenden gibt es. Aber es gibt auch große Altbaugebiete, in denen fast alle Bewohner im Rentenalter sind.”

Die beiden Männer schwiegen eine Weile. Dann nahm der Jüngere den Faden wieder auf und sagte: „Die zwölf Kinder meiner Straße sind alle, bis auf ein Zwillingspaar, verschieden alt. Sie wissen ja, ich spiele gerne mit Zahlen. Deshalb habe ich die zwölf Alter miteinander multipliziert. Dabei habe ich bei jedem Alter nur die ganze Zahl von Lebensjahren berücksichtigt. Die riesengroße Zahl, die herauskam, war kurioserweise eine Kubikzahl.” „Aha”, sagte der andere Mann. „Und wie alt waren die zwölf Kinder?” „Das sollten Sie als Statistiker doch leicht herausbekommen können”, erwidert der jüngere Mann. „Ich verrate Ihnen nur Folgendes: Wenn ich Ihnen das Alter des zweitjüngsten Kindes nennen würde, könnten Sie daraus nicht die Alter der anderen elf Kinder erschließen. Würde ich Ihnen aber jetzt, nachdem Sie dies wissen, das Alter des jüngsten Kindes sagen, könnten Sie daraus eindeutig ermitteln, wie alt die anderen Kinder sind.”

In diesem Moment ertönte die Lautsprecherdurchsage, dass unser Zug in wenigen Minuten den Hauptbahnhof Ulm erreichen würde. Die beiden Männer nahmen ihre Taschen, verließen das Abteil und unterhielten sich auf dem Gang weiter. Leider konnte ich die Antwort des älteren Manns nicht mehr verstehen. Wissen Sie, wie alt die Zwillinge sind?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 30. April 2014 an

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bild der wissenschaft

Kennwort „Cogito 04|14″

Ernst-Mey-Str. 8

70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Juli-Heft 2014 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

… und das gibt es zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden 5 DVDs ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Auf der DVD „Die letzten Tage der Menschheit – 10 Wege in den Untergang” werden in kurzweilig-apokalyptischen, aber auch lehrreichen und schauerlich-faszinierenden Bei- trägen im Lauf von 107 Minuten verschiedene Szenarien vorgestellt, denen die Menschheit bereits im 21. Jahrhundert zum Opfer fallen könnte. Und dabei geht es nicht nur um die üblichen Verdächtigen, sondern auch um weniger bekannte Naturgewalten und „hausgemachte” Gefahrenherde – von der Ressourcenverknappung und riskanten Experimenten bis hin zu irdischen und kosmischen Bedrohungen. Weitere Informationen finden Sie unter www.der-wissens-verlag.de

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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