Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Digitale Video Kamera JVC GR-DV1 – Der Film für morgen

Allgemein

Digitale Video Kamera JVC GR-DV1 – Der Film für morgen

Es galt als Sensation und wurde entsprechend gefeiert, als vor 15 Jahren kleine Silberscheiben schwarze Schallplatten abzulösen begannen. Hintergrund für den Siegeszug der Compact Disk, den wir seitdem erleben: Sie speichert Töne digital, also als Zahlen, statt analog wie in herkömmlicher Technik. Inzwischen sind wir an Digitales gewöhnt: Wir telefonieren digital, Fernsehgeräte werden digital gesteuert und der – digitale – Personal Computer hat Arbeit wie Freizeit umgekrempelt.

Deshalb wohl kommt die neue Digital-Technik beim Video auf leisen Sohlen daher. Sie fällt uns erst ins Auge, wenn ein Nachbar im Urlaub sich ständig ein Walkman-ähnliches Kästchen vor das Auge hält, um damit anscheinend zu filmen. Tatsächlich ist das winzige Format der JVC GR-DV1 der auffälligste Unterschied zur herkömmlichen Technik. Dabei geht das Schrumpfen der Dimensionen keineswegs auf Kosten der Funktion: Die digitale Videokamera bietet zahllose Überblend- und andere Effekte, bis hin zum Standfoto, ja sogar einen Schnittcomputer mit Fernbedienung. Alles wird gesteuert durch wenige Knöpfe, die sich auch mit kräftigen Fingern leicht bedienen lassen.

Der aufregendste Unterschied der neuen Digitaltechnik aber offenbart sich erst beim Betrachten der aufgenommenen Szenen. Die Bildqualität übertrifft alles, was der Amateur von analogen Videokameras gewohnt ist. Sie entspricht etwa der Qualität professioneller Reportagekameras: kaum Störungen, hochauflösende Bilder, ausgezeichnete Farbtrennung, bis ins Detail durchgezeichnet. Das gleiche gilt für die Tonqualität. Kurzum: Der Urlaubs-Filmer kann mit der Kamera fast Profi-Filme machen. Freilich: So richtig sinnvoll wird digitales Video erst durch verlustfreie digitale Nachbearbeitung am PCl. Anders als die GR-DV1 haben einige teurere Konkurrenzmodelle wenigstens eine digitale Ausgangsbuchse. Allen aber fehlt ein Überspieleingang, mit dem die bearbeiteten Filme auf Digitalband überspielt werden könnten.

Die GR-DV1 ist sicher ein Meisterwerk digitaler Technik. Für ein neues Video-Zeitalter aber bedeutet sie nicht mehr als die sprichwörtliche Schwalbe für den Sommer.

Die Technik Bei der digitalen Videokamera werden die Bilder nicht mehr als Schwankungen der Magnetstärke auf Band aufgezeichnet, sondern – Bildpunkt für Bildpunkt – als binäre Zahlen. Ein lichtempfindlicher CCD-Chip nimmt das Bild auf; vor der Umwandlung in digitale Werte erfolgt eine erste Analyse, um die Datenmenge zu reduzieren. Die anschließende Kompression erzeugt leichte Verluste, weshalb die mehrfache Umwandlung zwischen analog und digital zu schlechterer Bildqualität führt. Das Datenformat ist zwar standardisiert, nicht aber die Bandgeschwindigkeit und die Aufzeichnungstechnik. Daher sind Digital-Kassetten verschiedener Hersteller nicht austauschbar.

Anzeige

Der Preis Wer nur aufnehmen, aber nicht viel in seinen Videos gestalten will, dem genügt die Kamera GR-DV1, zumal sie – zum Preis von 4000 Mark – einen ordent-lichen Komfort als Schnittcomputer bietet. Die Preise der Konkurrenz liegen zwischen 4000 und 20000 Mark. Wer höhere Ansprüche hat, kommt um einen Pentium II-Computer mit Software und einer der neuen Zusatzkarten für Digital-Video nicht herum, ebenso nicht um einen Digital-Videorecorder. Insgesamt kostet das rund 20000 Mark – was eine erhebliche Preissenkung bedeutet. Bis vor kurzem mußte man dafür noch über 100000 Mark hinlegen.

Der Gebrauchswert Die kompakte Bauweise der Kamera verführt dazu, sie für Video-Schnappschüsse zu verwenden. Das aber nutzt die Fähigkeiten der GR-DV1 bei weitem nicht aus. Um das 100fache Zoom auszureizen, braucht man schon mal ein Stativ. Außerdem reichen Digital-Kassetten höchstens für 60 Minuten, weshalb Nachschub mitgeführt werden sollte. So wird die Kompakt-Kamera rasch zum Kernstück einer gänzlich neuen Ausrüstung. Doch davon trägt der Video-Amateur im Vergleich zur herkömmlichen Technik wenig herum. Das dicke Ende kommt erst bei der Nachbearbeitung.

Die Konkurrenz Digitale Videokameras werden nur von japanischen Herstellern gefertigt. Am leichtesten sind die Leistungsklassen durch die Zahl der CCD-Chips zu unterscheiden: Professionelle Digitalkameras, die von Sony, Panasonic und JVC angeboten werden, haben drei davon – einen für jede Grundfarbe. Amateurkameras haben dagegen nur einen CCD-Chip. Entsprechend unterschiedlich ist die Bildqualität.

Reiner Korbmann

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Phre|no|lo|gie  〈f. 19; unz.; Med.〉 = Kraniologie [<grch. phren … mehr

quer|schlä|gig  〈Adj.; Bgb.〉 quer zum Streichen einer Lagerstätte

Vi|deo|si|gnal  auch:  Vi|deo|sig|nal  〈[vi–] n. 11〉 ein Fernsehsignal zur exakten Steuerung von Bild u. Ton … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige