Wissenschaftler der australischen University of Queensland sind im Kampf gegen rheumatoide Arthritis einen großen Schritt weiter gekommen. Bei dieser langwierigen und schmerzhaften Erkrankung, von der zu 75 Prozent Frauen betroffen sind, greift das Immunsystem Gelenke an, von denen es fälschlicherweise annimmt, dass sie aus fremden Proteinen bestehen. Dadurch entzünden sich die Gelenke schmerzhaft, teilweise wird auch das Stütz- und Bindegewebe im ganzen Körper in Mitleidenschaft gezogen.
Das Team um die Rheumatologin Ranjeni Thomas fand jetzt einen molekularen Mechanismus, mit dem der Angriff des Immunsystems auf das Gewebe verhindert und die Entzündung der Gelenke gestoppt werden kann. Dafür unterdrückten die Forscher im Versuch an Mäusen die Wirkung eines Schlüsselmoleküls bei der Immunreaktion. Damit ist es ihnen gelungen, den Vorposten desImmunsystems, die dendritischen Zellen, davon abzuhalten, die Gelenkzellen fälschlicherweise als körperfremd zu brandmarken.
Die Wissenschaftler glauben, dass ihre Entdeckung die Basis für einen Impfstoff gegen Arthritis sein könnte. Dazu sind aber auf jeden Fall noch Tests an Menschen notwendig.
Hans Groth