In einem möglichen Krieg gegen den Irak könnten die USA erstmals Hochenergie-Waffen einsetzen, die die Festplatten von Computersystemen löschen und elektrische Einrichtungen wie Kommunikationszentralen und Radargeräte lahm legen. Dafür wird ein starker elektromagnetischer Puls (EMP) erzeugt. Bisher wurden von der amerikanischen Luftwaffe zwei Arten dieser Waffen, die zu den so genannten „nichttödlichen“ zählen, erfolgreich getestet: Eine Möglichkeit besteht darin, eine unter Strom stehende Spule mit einer Sprengladung zu umgeben und diese zur Explosion zu bringen. In diesem Fall ist der Puls allerdings sehr weit gestreut und besitzt außerdem keine große Reichweite. Deshalb favorisieren die Militärs EMP-Waffen, bei denen spezielle Kondensatoren gleichzeitig entladen werden. Bei dieser Version konzentriert sich der Puls auf einen relativ schmalen Bereich und hat eine Reichweite von immerhin 300 Metern. Als Träger für die High-Tech-Waffen sollen Cruise Missiles oder unbemannte Flugzeuge dienen. Der EMP-Effekt an sich ist schon sehr lange bekannt. Er trat bei den ersten Tests von Atombomben in den vierziger Jahren auf. Damals war den Wissenschaftlern aufgefallen, dass der elektromagnetische Puls der thermonuklearen Explosion der Bombe eine so starke Überspannung bei elektrischen Geräten in der näheren Umgebung verursachte, dass diese zerstört wurden oder zumindest nicht mehr funktionierten.
Hans Groth