Stockenten schlafen häufig nur mit einer Großhirnhälfte. Die andere ist wach, wie EEG-Messungen zeigen, und ein Auge der Tiere bleibt offen, damit sie Feinde rechtzeitig wahrnehmen können. Das fanden Biologen von der Indiana State University in Terre Haute heraus. In den Halbschlaf verfallen die Vögel hauptsächlich dann, wenn sie am Rand ihrer Gruppe ausruhen und deshalb eher durch Freßfeinde bedroht sind als die Tiere in der Mitte. Sie halten in der Regel das nach außen gewandte Auge offen und bleiben mit der Hirnhälfte wach, die diesem Auge gegenüber liegt. Denn die Reizverarbeitung läuft über Kreuz.
Wenn sich der Feind nähert, können die halbwachen Enten innerhalb einer Sechstelsekunde fliehen.
Rüdiger Vaas