Ein neuartiges Diagnoseverfahren weckt Hoffnung im Kampf gegen Krebs. Wie Dr. Reinhold Baumgartner von der Urologischen Klinik der Universität München bekanntgab, lassen sich damit viele Tumorarten frühzeitig und schonend erkennen.
Bei der „photodynamischen Diagnostik“ wird dem Patienten ein Farbstoff verabreicht, der sich durch Licht zum Leuchten anregen läßt. Die Münchener Wissenschaftler verwenden eine Substanz, die bei der Biosynthese des Blutfarbstoffs Hämoglobin entsteht. Aus ihr bildet sich der eigentliche Farbstoff, der sich bevorzugt in bösartigen Tumorzellen anreichert. Im blauvioletten Licht einer Xenonlampe leuchtet er intensiv rot – und läßt Tumore so mit bloßem Auge gut erkennen.
Die Forscher testen auch eine Anwendung des Verfahrens, um Tumore weitgehend unblutig zu zerstören. Nach einer Bestrahlung mit rotem Licht entstehen in den „gefärbten“ Krebszellen Substanzen, die die Membran der Tumorzellen auflösen. Das gesunde Gewebe übersteht die Bestrahlung unbeschadet.