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Erbärmlich? Verständlich?

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Erbärmlich? Verständlich?

Am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, werden jedes Jahr die angesehensten Preise vergeben, die Wissenschaftler erhalten können. Nach drei Jahren Abstinenz – 1995 traf das Glück die Tübinger Biologin Christiane Nüsslein- Volhard – fällt ein Nobelpreis wieder mal an einen Deutschen: Horst Störmer erhält den Physikpreis zusammen mit zwei Amerikanern für die Entdeckung einer neuen Form der Quantenflüssigkeit (mehr dazu ab Seite 32). Natürlich kommt Freude auf, wenn einem Landsmann die hohe Auszeichnung zuteil wird. Dabei ist es nebensächlich, ob man von dessen Wirken je zuvor etwas gehört hat und ob man wirklich versteht, was der Laureat geleistet hat. Patriotismus würzt eben auch den internationalen Wettbewerb unter den Wissenschaftlern. Doch kann man Horst Störmer überhaupt für Deutschland reklamieren? Immerhin ist der Mann inzwischen durch und durch US-Forscher: Seit 1977 arbeitet er in den Vereinigten Staaten. Seine ausgezeichneten Experimente schloß er 1982 in Princeton ab. Und in seiner alten Heimat ist er nur noch auf Stippvisite. Doch halt – die Doktorarbeit machte er bei Prof. Hans-Joachim Queisser am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart, wobei er auch mit den für ihn wegweisenden Arbeiten des Physiknobelpreisträgers von 1985, Klaus von Klitzing, in Berührung kam. Die Max-Planck-Gesellschaft zeigt sich deshalb in einer Presseinformation “stolz”, daß sie “dem außergewöhnlichen Nobelpreisträger Störmer die Karriere ebnen konnte”. Es gibt freilich auch andere Stimmen. “Erbärmlich” nennt ein Max-Planck-Mitarbeiter die Darstellung und mokiert sich, “daß wir uns mit so etwas brüsten”. Die Pressemitteilung offenbart, unter welchem Erfolgsdruck Forschungsorganisationen sich sehen – speziell die Max-Planck-Gesellschaft, deren Wissenschaftler in den 50 Jahren ihres Bestehens 15 Nobelpreise kassierten. Das weckt Erwartungen – und führt zu Enttäuschungen, wenn man sich wieder übergangen fühlt. Dann muß eben ein ehemaliger MPI-Doktorand für die Erfolgsstory herhalten.

Archäologie und Ägypten ist für viele eins: Ramses II, Nofretete, Tut-ench-Amun… Namen, die jeder kennt – wegen der erfolgreichen Forschungen von Franìois Champollion oder Howard Carter. Die Archäologie Ägyptens – ein abgehaktes Thema? Unsere Titelgeschichte, die sich von Seite 67 bis Seite 87 erstreckt, wird Sie überraschen. Michael Zick, bdw-Experte für Archäologie, war beim Schreiben fast nicht zu stoppen, weil ihm bei seiner Recherche so viele Neuigkeiten zum alten Ägypten zugetragen wurden. Drei Kostproben: Die Pharaonen-Kultur wurzelt in Wahrheit in Schwarz-Afrika. Ramses II war der erste Großindustrielle. Es gibt deutliche Hinweise, daß die Schrift am Nil erfunden wurde. In Ägypten – einem Land, dessen Altertum bis heute so viel Faszination ausübt.

bild der wissenschaft-special bekommt Zuwachs. Nach dem großen Erfolg des ersten Themenheftes “Kreativität” kommt am 18. Dezember die Ausgabe “Mehr Zeit!” an die Kioske. Ich versichere Ihnen, daß Sie beim Betrachten und Lesen dieses Heftes nie das Gefühl beschleicht, Ihre Zeit totzuschlagen.

Durch die Lektüre werden Sie Ihr Verhältnis zur Zeit wenn nicht gar ändern, so gewiß doch überdenken. Ein völlig neues Spiel aus dem Hause Ravensburger kann Sie dabei unterstützen. Wenn Sie das bdw-special “Mehr Zeit!” bis zum 16. Dezember 1998 bestellen, sparen Sie sechs Mark. Schlagen Sie dazu auch die Doppelseite 38/39 auf.

Wolfgang Hess

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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Uhr|gläs|chen  〈n. 14〉 1 kleines Uhrglas 2 〈Zool.〉 eine Amöbe mit flacher, uhrglasförmig gewölbter Schale: Arcella … mehr

geo|che|misch  〈[–çe–] Adj.〉 auf der Geochemie beruhend, zu ihr gehörend

Darm|ver|schlin|gung  〈f. 20; Med.〉 krankhafte Drehung eines Darmstücks um seine eigene Achse

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