Schimpansen können sich gegenseitig am Po erkennen und eine Neigung nach links lässt den Eiffelturm kleiner aussehen. Diese beiden und acht weitere kuriose ?Bereicherungen? des Wissens der Menschheit krönt seit gestern der sogenannten Ig-Nobelpreis. ?Ig-Nobel? ist ein Wortspiel mit dem Begriff ?ignoble? ? für unwürdig. Die alljährliche Auszeichnung für unsinnige oder kuriose Forschungsergebnisse wurde gestern an der Harvard-Universität verliehen. Die Preisträger zeigten sich humorvoll und nahmen den Preis tapfer in Empfang, obwohl er ihnen eigentlich bescheinigt, ein bisschen verschroben zu sein.
Neben den schiefen Erkenntnissen zum Eiffelturm und den markanten Affenärschen gab es bei der gestrigen Veranstaltung noch einige weitere wissenschaftliche Highlights zu beschmunzeln: die Physik wippender Pferdeschwänze, Hirnaktivitäten eines toten Lachs, ein Wissenschaftler der aus alter russischer Munition Diamanten macht und die Geheimnisse der Wellenbildung in Kaffeetassen beim Gehen. Der Literaturpreis ging an einen buchstäblich vielschichtigen Bericht: Er berichtete nämlich über Berichte, die über Berichte berichteten. Eine ?clevere? Erfindung heimste ebenfalls einen Ig-Nobelpreis ein: Das boshafte Gerät japanischer Forscher bestraft langatmige Redner mit dem Echo der eigenen Worte und bringt sie so schließlich zum Verstummen.
Wie jedes Jahr zeichnete die Veranstaltung auch diesmal Leichtigkeit aus, denn es geht nicht grundsätzlich darum, einen giftigen Kübel Häme über die Freaks unter den Forschern auszuschütten. Aber es gibt auch Ausnahmen: Wegen seiner Bestrebungen, die Wasserstoffbombentechnik weiterzuentwickeln, war der Physiker Edward Teller 1991 einer der ersten, der ?geehrt? wurde ? für seine ?lebenslangen Bemühungen, dem Begriff Frieden eine neue Bedeutung zu verleihen?.