Immergrünes Gras – dieser Traum von Golfplatz- und Parkbesitzern könnte schon bald wahr werden. Britische Wissenschaftler des Institute of Grassland and Environmental Research in Aberystwyth entdeckten eine natürlich vorkommende Mutante des Wiesen-Schwingels, dem das Enzym zum Abbau des grünen Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll fehlt: Das Gras bleibt selbst bei großer Trockenheit grün. Erste Versuche, den positiven Effekt dieses Enzymmangels auch auf andere Gräser zu übertragen, verliefen erfolgreich. Nach Ansicht der Forscher wäre immergrünes Gras nicht nur ein ästhetischer Gewinn, sondern könnte besonders in der Futtermittelindustrie zu einem wichtigen Proteinlieferanten werden. Denn das Chlorophyll bindet sogenannte lichtsammelnde Proteine, die bis zu 30 Prozent des gesamten Proteingehaltes eines Blattes ausmachen.
Obendrein überstehen diese speziellen Proteine zusammen mit dem Chlorophyll sogar eine Silo-Lagerung unter Luftabschluß. Normalerweise werden dabei bis zu 70 Prozent der Proteine zerstört.