Ein neues molekulargenetisches Verfahren rückt die routinemäßige Früherkennung von Darmkrebs in greifbare Nähe. Es beruht auf der Tatsache, daß jede Tumorzelle Veränderungen des Erbguts (DNA) aufweist. Wächst ein Tumor, so gelangen Zellen – und damit auch deren veränderte DNA – in den Stuhl des Patienten. Einer Arbeitsgruppe um Oliver Müller vom Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund ist es jetzt gelungen, DNA aus Stuhlproben rasch und spezifisch zu isolieren und mit Hilfe molekulargenetischer Verfahren zu analysieren. Entsprechende Versuche waren bisher an zahlreichen technischen Problemen gescheitert.
Das neue Testverfahren belastet den Patienten nicht. Die DNA-Analyse gibt direkten Aufschluß über Stadium und Beschaffenheit des Tumors und liefert damit Hinweise auf Therapieformen. Sie ermöglicht die Früherkennung von Darmkrebs, wodurch die Heilungschancen erheblich steigen.
Rüdiger Vaas