Was die meisten Archäologen bisher über den Verlauf der „ Neolithischen Revolution“ in Mitteleuropa dachten, ist falsch. Die alte Version: Wenige „Missionare“ aus dem Nahen Osten – mit Vieh und landwirtschaftlichem Know-how – bekehrten vor 7500 Jahren die alteingesessene Jäger-Sammler-Bevölkerung zu Ackerbau und Viehzucht. Doch genetische Analysen zeigen: Die Bauernkulturen, die um 5500 v.Chr. bei uns entstanden, waren das Ergebnis einer massiven Einwanderung. Erst 1500 Jahre später begannen die Jäger-Sammler sich mit den bäuerlichen Immigranten zu mischen. Und noch etwas brachten Genetiker ans Licht. Der Gen-Pool heutiger Europäer besteht aus der DNA von Jäger-Sammlern plus zugewanderten Bauern – plus einem „Faktor X“: vielleicht die Folge einer weiteren großen Einwanderung. Kandidaten: die Menschen der Jamnaja-Kultur.
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Hügelgräber – „Kurgane“ – im Donautal, von Bulgarien bis Ungarn, könnten Relikte einer großen nomadischen Einwanderungswelle sein.
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Die frühen Bauern der Linearbandkeramik waren keine Abkömmlinge der einheimischen mittelsteinzeitlichen Jäger und Sammler, sondern Immigranten.