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Fall Cecil belegt die Bedeutung von Sendern

Sendehalsbänder für den Tierschutz

Fall Cecil belegt die Bedeutung von Sendern
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Wie im Fall des Löwen Cecil werden Sender zunehmend das Schicksal von Tieren dokumentieren und so zu ihrem Schutz beitragen, berichten Forscher. Ab 2016 soll ein satellitengestütztes System noch mehr Daten liefern und die App „Animal Tracker“ für eine persönliche Beziehung zu Wildtieren sorgen.

Der Spaß am Töten sorgte weltweit für Empörung: Der erste Versuch den majestätischen Löwen mit einer Armbrust zu erlegen, misslang dem Zahnarzt mit dem blutrünstigen Hobby. Erst nach einer Verfolgungsjagd und mit Unterstützung lokaler Führer konnte er den Löwen schließlich töten. Dieses Schicksal verraten die Informationen des Spenderhalsbandes, das der Löwe trug. Ohne diese Daten hätte der Fall wohl nicht so schnell aufgeklärt und der Jäger gefunden werden können. Denn was der Schütze nicht wusste: Das Tier wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universität Oxford in Großbritannien beobachtet.

Ein ähnlicher Fall wie bei Cecil in Europa

Auch in der europäischen Forschung an Wildtieren spielen Sender bereits eine große Rolle, berichten Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Ornithologie. Es gab ihnen zufolge auch bei uns schon einen ähnlichen Fall wie in Simbabwe: Anhand der Bewegungsaufzeichnung eines Waldrapps konnte man einen Jäger identifizieren, der den Vogel verbotenerweise geschossen hatte. Naturschützer wollen diesen früher in Europa heimischen Zugvogel derzeit in österreichischen und italienischen Wäldern wieder ansiedeln.

„Die Signale der Sender sind so präzise, dass wir sogar den Absturz einer geschossenen Stockente schon registrieren konnten. Bislang ist dies aber nur ein Nebenprodukt unserer Forschung“, sagt Dina Dechmann vom Max-Planck-Institut für Ornithologie. Denn die Positionsaufzeichnungen dienen vor allem dazu, das Verhalten der Tiere und ihre Bewegungsmuster zu erfassen. „Die Sender könnten jedoch auch gezielt dazu eingesetzt werden, die Jagd auf bedrohte Tiere einzudämmen“, so Dechmann.

Wildtierforschung über die Internationale Raumstation

Bald sollen noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, Tieren mittels Sendern auf der Spur zu bleiben, berichten die Forscher. Unter der Leitung von Martin Wikelski vom Max-Planck Institut in Radolfzell wird das internationale Konsortium Icarus (International Cooperation for Animal Research Using Space) ab 2016 global die Bewegungen vieler Tiere gleichzeitig erfassen. Solarbetriebene GPS-Minisender schicken dabei ihre Daten an die Internationale Raumstation ISS und von dort an Forschungsgruppen weltweit.

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Eine Smartphone App „Animal Tracker“ ist geplant

Icarus könnte mit seinen Sendern aber nicht nur potenzielle Wilderer abschrecken, sondern auch auf andere Weise zum Schutz der Tiere beitragen: Die Smartphone App „Animal Tracker“ soll den Normalbürger einbeziehen, denn viele Daten werden öffentlich zugänglich sein. „Dank Icarus können wir das Leben der Tiere quasi vom Sofa aus verfolgen. Es stärkt unsere Verbindung mit ihnen und hoffentlich auch die Wertschätzung für unsere Mitgeschöpfe“, sagt Wikelski. „Über die Daten der Icarus-Sender können die Menschen eine persönliche Beziehung zu Wildtieren aufbauen, ähnlich wie zu Cecil“, so der Forscher. „Ich bin mir sicher, dass diese globale Aufmerksamkeit viele Tiere vor illegaler Jagd schützen wird.“

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft

© natur.de – Martin Vieweg
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