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Flipper mit Turbo

Allgemein

Flipper mit Turbo

Sommer, Sonne, Freibad. Plötzlich zieht sich am Beckenrand eine Menschentraube zusammen, als ein quietschbuntes Etwas mit der Form einer Fliegerbombe zu Wasser gelassen wird. Die nächsten Stunden wollen alle den „Delfjet“ – einen Wasser-Scooter – ausprobieren. Ich bin dabei. Ein sanfter Druck auf den Piezo-Taster und der 5-PS-Impeller-Antrieb zieht kraftvoll los. Am Anfang halte ich mich krampfhaft an den Griffen fest, doch schon nach zwei Runden im Schwimmbecken habe ich den Dreh raus: Mit den Tastern lässt sich die Geschwindigkeit regeln. Durch seitliche Gewichtsverlagerung geht man in die Kurve. Ab einem bestimmten Tempo kann man die Nase des Delfjet nach unten drücken und taucht ab – bis zu 50 Meter tief, in der Profiversion sogar bis zu 120 Meter. Das LC-Display zeigt neben Akku-Ladestand und Geschwindigkeit angeblich auch die Wassertiefe an. Doch davon bekomme ich nichts mit, weil ich unter Wasser bei maximalem Speed das Gefühl habe, mir würde die Gesichtshaut abgezogen. Aber daran gewöhnt man sich, und dann ist das Fahrgefühl einfach nur genial. Selbst Kinder kommen mit dem Turbo-Flipper schnell zurecht und haben Spaß daran, sich zu mehreren in einer Kette ziehen zu lassen. Lässt man los, bleibt die Zugmaschine einfach stehen und kann dann sogar als Schwimmhilfe dienen. Ein Spielzeug sollte der Delfjet ursprünglich nicht werden. Vor fünf Jahren hatte ein Stuttgarter Team von Ingenieuren zusammen mit der Fachhochschule für Technik in Esslingen mit seiner Entwicklung begonnen. Vor allem Profitaucher und Rettungsschwimmer verlangten damals nach einem schnellen und zugleich umweltfreundlichen Wasser-Scooter. An der Zielgruppe wird sich angesichts des Kaufpreises von rund 12000 Euro so schnell nichts ändern. Der Löwenanteil des Preises und die 48 Kilogramm Gewicht gehen auf das Konto des modernen Lithium-Ionen-Akkus. Wasserratten dürfen aber dennoch hoffen: Einige Delfjets sind diesen Sommer schon an Mallorcas Stränden aufgetaucht, wo man sie mieten konnte. Wie er funktioniert Der Delfjet besitzt einen Elektromotor mit 5 PS Leistung, der von 12 Lithium-Ionen-Akkus mit Strom versorgt wird. Ein Jet-Impeller bringt das Gerät auf maximal 25 Kilometer pro Stunde über Wasser und 15 Kilometer pro Stunde beim Tauchen. Das Tempo lässt sich stufenlos regeln. Gelenkt wird durch eine Gewichtsverlagerung nach links oder rechts. Die maximale Tauchtiefe beträgt bei der Fun-Version 50 Meter, auf der Profi-Version kann man 120 Meter weit in die Tiefe reiten. Zur Sicherheit können Tauchfahrten auf maximal 2,50 Meter Tiefe begrenzt werden. Mit einer Akkuladung lässt sich der Delfjet etwa 40 Minuten lang betreiben. Leere Akkus neu zu laden dauert bis zu sechs Stunden. Das rund 1,40 Meter lange Fun-Sport-Gerät mit einem Gehäuse aus Polyester-Kunststoff bringt 48 Kilogramm auf die Waage. Wer ihn nutzen soll Die Zielgruppe für den Delfjet sind neben Wassersportlern vor allem Rettungsschwimmer an Stränden oder Badeseen. Ihnen soll der Delfjet ermöglichen, Ertrinkende auch bei Wellengang schnell zu erreichen, bis zu drei Personen aus dem Wasser an Land zu transportieren und dabei, falls nötig, auch zu tauchen. Wo er zu haben ist Entwickelt hat den Delfjet das Stuttgarter Unternehmen Delf Sportgeräte – zusammen mit mehreren anderen Unternehmen, einem externen Ingenieurteam und der Fachhochschule für Technik in Esslingen. Vertrieben wird der Wasserflitzer ebenfalls von Delf. Weitere Infos sowie eine Kontaktadresse gibt es im Internet unter www.delfjet.com.

Bernd Müller

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