Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass es unter Dinosauriern Kannibalismus gab. Raymond Rogers vom Macalester College in St. Paul im US-Bundesstaat Minnesota hatte mit seinem Team an drei früheren Wasserlöchern auf Madagaskar Knochenreste von Sauriern untersucht, die deutliche Zahnspuren aufwiesen. Anhand dieser Abdrücke entdeckten die Paläontologen, dass der vor 65 Millionen Jahren lebende Majungatholus atopus auch die Kadaver seiner Artgenossen fraß. Die Forscher vermuten, dass sich die Tiere damals während Dürreperioden um Wasserlöcher versammelten und starben, wenn diese austrockneten. Zunächst hat sich der neun Meter lange Majungatholus noch von den Resten von Pflanzenfressern ernährt, vermutet Rogers. Schließlich hätten die Saurier auch das Aas ihrer eigenen Spezies verzehrt, um zu überleben. Unter heute lebenden Fleischfressern wie Löwen, Hyänen oder Schwarzbären ist Kannibalismus nichts Ungewöhnliches. Schlüssige Beweise für kannibalische Dinosaurier gab es aber bisher nicht.
Hans Groth