Durch „Fernhandel“ über mehr als tausend Kilometer kamen bereits in der zweiten Hälfte des fünften Jahrtausends v. Chr. Kupferringe in das heutige Franken. Die Menschen in der Gegend des heutigen Kitzingen lebten damals noch in der Steinzeit und waren deshalb nicht in der Lage, selbst Kupfer zu schmelzen. Archäologen waren daher äußerst verblüfft, als sie dort vor etwa 30 Jahren zwei Kupfergegenstände aus dieser Zeit fanden, die eindeutig aus geschmolzenem Metall hergestellt waren. Ralf Gleser und Albert Schmitz von der Universität Saarbrücken lösten das Rätsel jetzt mit Hilfe exakter spektrografischer Analysen des Metalls. Sie fanden heraus, dass das in Franken gefundene Kupfer aus dem Bergwerk Ai-Bunar in Bulgarien stammt. Dort hatten die Menschen in jener Zeit gerade gelernt, Kupfer zu schmelzen und zu verarbeiten.
Hans Groth