Urtümliche Insekten konnten vermutlich viel besser hören als ihre modernen Artgenossen. Dies entdeckten die Zoologen Moira van Staaden und Heiner Römer von der Universität Graz bei einer sehr ursprünglichen Grashüpfer-Art namens Bullacris membracioides.
Mit ihren einfach gebauten Hörorganen empfangen die Tiere noch Signale aus mehr als zwei Kilometer Entfernung – damit können die voll entwikkelten Ohren der heutigen Insekten längst nicht mithalten.
Die Grashüpfer beweisen auch eine alte Theorie, nach der die Hörorgane der weiter entwickelten Insekten aus Körperstrukturen hervorgegangen sind, die für Vibrationen oder Spannungen empfindlich waren. Die Zoologen fanden insgesamt sechs Paare „fühlender Ohren“ in unterschiedlichen Entwicklungsstufen am Hinterleib der Grashüpfer, die es den Tieren möglich macht, gezielt auf Geräusche zu reagieren.