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G7: Umweltorganisationen fordern Dekarbonisierung

G7-Gipfel in Elmau

G7: Umweltorganisationen fordern Dekarbonisierung
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(Foto: Fotolia.de/Ch_Alexandr)
Am 7. und 8. Juni blickt die Welt nach Elmau: Die Vertreter der G7-Staaten debattieren hier weltpolitische Fragen – so auch den Klimaschutz. Die Umweltorganisationen der sieben Mitgliedsstaaten melden sich dazu nun zu Wort: Sie fordern ein starkes Signal für die Beendigung des fossilen Zeitalters.

Der gemeinsame Appell der Umweltorganisationen soll die globale Verantwortung der G7-Staaten betonen, als größte Industrienationen beim Kampf gegen den Klimawandel voranzugehen. Mit klaren Klimazielen könnten die G7-Staaten nun helfen, den Weg zu einem erfolgreichen Weltklimaabkommen in Paris Ende des Jahres zu ebnen, sagen die die sieben Organisationen einstimmig.

Angela Merkel soll ihrer Rolle treu bleiben

Den Klimaschutz hat vor allem Angela Merkel auf die Agenda der G7 gesetzt. In vielen Statements hat sie ihre Entschlossenheit betont. Auf den Internetseiten der Bundesregierung wird sie zitiert: „Die G7 sollten bei dem notwendigen Übergang zu einem kohlenstoffarmen Wirtschaften Vorreiter sein. Mit der Konferenz von Paris im Dezember verbindet sich zum ersten Mal seit Jahren wieder die Hoffnung auf ein Klimaabkommen, in dem sich alle, auch die Schwellenländer, auf eine Reduzierung ihrer Emissionen verpflichten“, so Merkel. Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch, die ebenfalls an dem Appell beteiligt ist, kommentiert dazu: „Angela Merkel kann allerdings nur glaubwürdig sein, wenn sie zu Hause alles tut, um das deutsche Klimaziel für 2020 zu erreichen. Das erfordert einen deutlichen Rückgang der Kohleverstromung“, so Bals.

Den sieben Umweltorganisationen zufolge ist die Wende nur durch einen weltweiten Umstieg auf erneuerbare Energien möglich: „Die G7 sollte ein starkes Signal an Investoren setzen, dass das fossile Zeitalter dem Ende entgegengeht“, sagt Bals. Dieses Ziel werde bereits von einer Reihe von Unternehmen, Wissenschaftlern und Regierungen unterstützt. Es sei nun höchste Zeit für die G7, mit einem starken Signal diesen Trend zu verstärken und sich zum Ausstieg aus den fossilen Energien bis 2050 zu verpflichten. Die sieben Organisationen fordern die G7-Staaten auf, den Kohleausstieg in ihren Ländern einzuleiten. Darüber hinaus sollten sie durch ihre Entwicklungsprogramme keine Kohleprojekte in anderen Ländern mehr fördern.

Es gibt viel zu tun! Packen sie es an?

Grundsätzlich klimabewusste Signale kommen auch aus den USA, sagt Alden Meyer von der Union of Concerned Scientists (USA): „Präsident Obama hat viel für die Belebung des Klimaschutzes in den USA getan und gezeigt, dass er ein starkes Weltklimaabkommen in Paris will“, so Meyer. „Er initiierte 2009 auch die 100-Milliarden-Dollar-Zusage für die Entwicklungsländer – nun muss er auch helfen, dass diese erfüllt wird.“

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Celia Gautier von Réseau Action Climat France berichtet bezüglich Frankreich: „Da Frankreich in diesem Jahr die Präsidentschaft der Weltklimakonferenz innehat, kommt es insbesondere auf Präsident Hollande an. Er sollte beim G7-Gipfel die Notwendigkeit einer Zukunft ohne fossile Energien ab 2050 unterstreichen.“ Aber auch in Frankreich gebe es klimapolitisch viel zu tun, betont sie. Hollande müsse die staatlichen Energieunternehmen auffordern, noch vor dem Weltklimagipfel den Abzug ihrer Investitionen aus Kohle im Ausland zuzusagen.

Ein stabiles Klima ist auch eine zentrale Voraussetzung für die Abschaffung extremer Armut, betonen die Organisationen. Dieses Ziel soll eines der großen Themen der G7 sein. Die reichsten Staaten müssen den Entwicklungsländern in dreifacher Hinsicht helfen, meinen die sieben: beim Zugang zu sauberer Energie, bei klimafreundlicher Entwicklung und bei der Anpassung an die Klimafolgen, die nicht mehr vermeidbar sind. Die 100 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2020, die den Entwicklungsländern 2009 für Klimaschutz und Klimaanpassung versprochen wurden, sind noch lange nicht erreicht. Bundeskanzlerin Merkel ist nun mit dem Versprechen vorangegangen, Deutschlands Hilfen für die Klimafinanzierung in Entwicklungsländern zu verdoppeln. Die anderen G7-Staaten sollten mit ähnlichen Schritten nachziehen. Liz Gallagher von der britischen Organisation E3G sagt dazu: „David Cameron hat sich der Armutsbekämpfung verpflichtet. Mit der G7 muss er sich für ein neues Entwicklungsmodell für das 21. Jahrhundert einsetzen, bei dem Entwicklung und Klimaschutz Hand in Hand gehen.“

Der Appell wird von folgenden sieben Organisationen getragen: Union of Concerned Scientists (USA), Réseau Action Climat (Frankreich), E3G (Großbritannien), Kiko Network (Japan), Environmental Defence (Kanada), Legambiente (Italien) und Germanwatch (Deutschland).

Quellen: Germanwhatch, bundesregierung.de

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