Amerikanische und australische Wissenschaftler fanden bei zehn Galaxien in Distanzen zwischen 20 und 900 Millionen Lichtjahren Anzeichen galaktischer Winde, die weit hinaus in den intergalaktischen Raum wehen. „Wir haben diese Winde sowohl im sichtbaren Licht als auch in der Röntgenstrahlung aufgespürt – sie sind teilweise weiter ausgedehnt als die Galaxien selbst“, sagt Teamleiter Sylvain Veilleux von der University of Maryland.
Die Aufnahmen stammen vom Chandra-Röntgenobservatorium der NASA, vom Anglo-Australian Observatory bei Coonabarabran und dem William-Herschel-Teleskop auf La Palma. Sie zeigen „klumpige“ Windstrukturen, die sich mindestens 65000 Lichtjahre von den Galaxienzentren ins All hinaus erstrecken. Ihre Geschwindigkeit beträgt zwischen 300 und 3000 Kilometer pro Sekunde. „Wenn sie den galaktischen Gravitationsfeldern nicht entkommen, fallen sie zurück auf den galaktischen Halo oder die Scheibe“, sagt Veilleux. Dadurch werden schwerere Elemente, die in den Sternen erbrütet worden sind, in den kosmischen Kreislauf zurückgeführt und beeinflussen die Bildung neuer Sterne. Galaktische Winde haben zwei Quellen: Sternexplosionen und Schwarze Löcher in den Galaxienzentren.
Hans Groth