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„Ganzkörper-CT: Strahlenbelastung

Allgemein

„Ganzkörper-CT: Strahlenbelastung

„Ganzkörper-CT: Strahlenbelastung wie bei Hiroshima” überschreibt das Internet-Portal www.medizinauskunft.de einen Artikel über eine Studie von US-Radiologen. Eine Radiologische Gemeinschaftspraxis in München dagegen handelt das Thema Strahlung in ihrem „Informationsblatt für das Aufklärungsgespräch” mit dem Satz ab: „Die Computer-Tomographie ohne Kontrastmittel ist – außer der Strahlenbelastung, die aber sehr gering ist – frei von erkennbaren Risiken.”

Ein paar Zahlen und Informationen können helfen, sich ein eigenes Bild zu machen. Strahlenbelastungen vergleicht man am besten unter Angabe der „effektiven Dosis” (Einheit: Millisievert, mSv), denn sie berücksichtigt, dass etwa blutbildendes Knochenmark oder die weibliche Brust weit empfindlicher auf Strahlen reagiert als die Muskulatur. Eine herkömmliche Röntgenaufnahme des Kopfes belastet den Patienten mit einer Dosis von rund 0,1 mSv, eine CT-Aufnahme des Schädels mit 3 mSv. Wenn der Bauchraum durchleuchtet wird, ist die effektive Dosis bei der CT mit 20 mSv mindestens 20-mal so hoch wie bei einer einfachen Röntgenuntersuchung.

Besser einordnen lassen sich diese Werte, wenn man sie mit denen der natürlichen Strahlung vergleicht, der sich niemand entziehen kann. Deren Dosis kann im Jahr bis 10 mSv betragen und liegt in Deutschland im Mittel bei etwa 2,1 mSv. Eine einmalige CT-Untersuchung belastet somit häufig stärker als die Strahlung von Substanzen, die man übers Jahr mit der Atemluft und der Nahrung aufnimmt. Bei der PET und der SPECT ist die Strahlenbelastung ähnlich hoch wie bei einer CT. Die genaue Dosis hängt davon ab, welche radioaktive Substanz die Ärzte verwenden und wie viel sie davon injizieren.

Wie groß die Gefahr ist, die von Strahlung mit solchen Dosiswerten ausgeht, lässt sich nur abschätzen. Die meisten Experten gehen davon aus, dass sich bei einer Halbierung der Dosis auch das Risiko halbiert, an durch die Strahlung verursachtem Krebs zu erkranken. Auf diese Weise leiten sie die Gefahren schwacher Strahlung ab von den Wirkungen starker Strahlung, die aus den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki bekannt sind.

Die Radiologische Klinik der Uni Bonn taxiert das Risiko, aufgrund einer einmaligen CT-Untersuchung des Kopfes im Laufe des Lebens an Krebs zu sterben, auf 1 zu 10 000. Damit sei es so groß wie das Risiko, innerhalb eines Jahres bei einem Verkehrsunfall zu sterben. Aus einer solchen Abschätzung auf die Zahl der Menschen zu schließen, die durch CT-Untersuchungen sterben, „ist nicht zulässig, da nicht nur wesentliche Faktoren unbekannt sind, sondern auch zu berücksichtigen ist, dass unterlassene Röntgenuntersuchungen schwere Krankheiten und sogar Todesfälle nach sich ziehen können”, heißt es in einer Broschüre des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).

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Jeder kann etwas tun, um seine persönliche Strahlenbelastung in Grenzen zu halten: Wer alle Aufnahmen in den Röntgen-Pass eintragen lässt, schützt sich vor unnötigen Doppeluntersuchungen. Den Pass gibt es bei den Krankenkassen.

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